Rezension

Im Zimmer wird es still

Im Zimmer wird es still
von Jan Walther

Bewertet mit 4 Sternen

Andreas und Peter sind seit längerem ein Paar und sie genießen ihre gemeinsame Zeit. Doch dann erkrankt Peter schwer an Krebs. Andreas beschließt, Peter nach Hause zu holen und sich so gut er kann um ihn zu kümmern. Doch diese Aufgabe erfordert enorm viel Kraft und Andreas hat manchmal das Gefühl, das alles nicht zu schaffen. Peter will es Andreas so leicht wie möglich machen. Er schämt sich teilweise, weil er so krank und schwach ist. Diese Situation ist für beide sehr schwer und sie entfernen sich immer mehr voneinander. Die glücklichen Erinnerungen von beiden werden zu einem Ort des Friedens und stillen Glücks. Und so versuchen sie, wieder einen Weg zueinander zu finden.

Der Schreibstil ist ungewöhnlich. Er besteht aus klaren und kurzen Sätzen ohne viel Schnörkel. Das passt eindeutig zu dieser Geschichte. Die Geschichte wird mal aus Peters und mal aus Andreas Perspektive erzählt. So bekommt man als Leser einen guten Einblick in die Gedanken und Gefühle von beiden. Während der aktuellen Situation tauchen sie immer wieder in die Erinnerungen ab, wie sie sich kennengelernt haben, wie sie ein Paar wurden und was sie alles miteinander erlebt haben. Diese Erinnerungen zeigen die anfänglichen Schwierigkeiten ihrer Beziehung, die damals auf wackeligen Füßen stand. Aber auch an ganz vielen schönen Erinnerungen hat der Leser Anteil, z.B. an gemeinsamen Urlauben und dem Austausch von Zärtlichkeiten wie einer Umarmung oder vertrauter Küsse. Dadurch nähern sich die beiden wieder Stück für Stück an. Das Buch hat viele Emotionen parat, ohne kitschig zu werden. Es macht auch nachdenklich, wie man selbst in einer solchen Situation entscheiden und handeln würde. Ich fand das Buch schön zu lesen und vergebe vier Sterne.