Immer noch schön, aber manchmal etwas langatmig
Bewertet mit 4 Sternen
Cameron hätte nie gedacht in Virgin River seine große Liebe Abby wiederzusehen – schon gar nicht schwanger, mit Zwillingen. Ihr One-Night-Stand hat sie in die Bredouille gebracht, denn ihr Ehevertrag würde sie ruinieren, wenn ihre Affäre rauskommt. Während Cameron alles daran setzt, Abby davon zu überzeugen ihrer Beziehung eine Chance zu geben, kehrt Rick schwer verletzt aus dem Irak zurück. Seine körperlichen Wunden heilen, aber er kämpft mit der veränderten Realität. Er stößt alle Menschen weg, die ihn lieben und ihm helfen wollen – auch Liz, das Mädchen mit dem er schon mehrfach durch die Hölle gegangen ist.
Endlich kehrt Rick nach Virgin River zurück, doch die Lesefreude wird ein bisschen getrübt, durch das endlose Hin-und Her, von Selbstmitleid, Ausrastern und wenig nachvollziehbaren Schleifen, die eine eigentlich klare Geschichte dreht. Bei allem Verständnis für Ricks Traumata bleibt doch das Gefühl, dass alles ein wenig in die Länge gezogen wird. Ähnlich empfand ich die Geschichte von Cameron und Abby. Momentan geht mir die ausführliche Beschreibung von Schwangerschaften und Geburten mit einhergehendem künstlichen Beziehungsdrama auf den Keks. In den Bänden davor war diese Themen bereits ausufernd und in allen Facetten beschrieben. Mit Abby und Cameron den gleichen Tanz aufzuführen war überflüssig.
Ähnlich enttäuscht war ich vom dritten Handlungsstrang, vielleicht weil ich zu hohe Erwartungen hatte. Einer meiner Lieblingscharaktere der ersten Bände kehrt hier zurück: Shady Brady – der geheimnisvolle Grower, der schon öfter eine Schlüsselrolle gespielt hat. Ich habe mich riesig gefreut ihn wiederzutreffen, aber das ganze Potential, das dieser Charakter hat verläuft im Sande. Schade, gerade von ihm hatte ich mir eine Menge erhofft.
Noch mal knapp 4 Sterne, weil ich das Städtchen wirklich zu liebe und mich immer wieder freue dahin zurückzukehren. Außerdem stehen hier mit Rick und Shady Brady zwei meiner Lieblingscharaktere im Zentrum, wenn ich mir auch mehr von ihrer Geschichte erhofft habe.