Rezension

In einem Dorf in Kolumbien ...

Der Tag, an dem die Männer verschwanden - James Canón

Der Tag, an dem die Männer verschwanden
von James Canón

Bewertet mit 4 Sternen

Immer im Wechsel erzählt der kolumbianische Autor eine Geschichte aus seiner Heimat … mal aus Sicht der Frauen, mal aus Sicht der Männer … verschiedener Männer, jung und alt, grausam und selbst gequält. Es muss eine schwere Zeit gewesen sein, als die Männer von einer Bande Guerrilleros zum Aufbruch gezwungen wurden. Nach etlichen Anfangsschwierigkeiten gelingt es den Frauen jedoch ihr Leben in den Griff zu kriegen. Sie entdecken, dass sie vieles sogar besser können oder auf anderem Wege zum Erfolg kommen. Sie haben sich endlich arrangiert und das Leben ist wieder lebenswert, oder wurde gerade durch den Verlust lebenswert? Aber auch die Männer haben es nicht leicht. Es scheint, egal welcher Seite man sich anschließt, man hat irgendwie schon verloren. Es kann in den Bergen keinen Sieger geben. Wenn man die Männer erzählen hört, verschließt sich dem Leser der Sinn hinter der ganzen Kämpferei. Vielleicht auch ein Grund, warum der Autor seinem eigenen Land den Rücken kehrte und seitdem in New York sein Auskommen gefunden hat. Der Roman bringt einem manchmal zum Schmunzeln, stimmt nachdenklich und zwingt einen fast, mal wieder über das eigene Leben nachzudenken.