Rezension

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In jeglicher Hinsicht das Ende der Unschuld.

Das Ende der Unschuld - Megan Abbott

Das Ende der Unschuld
von Megan Abbott

Bewertet mit 4 Sternen

Das Ende der Unschuld ist in jeglicher Hinsicht das Ende der Unschuld. Der Wechsel auf die Highschool spielt eine Rolle, was ein offizieller Wechsel in einen neuen Lebensabschnitt darstellt. Die Grenze vom unschuldigen Kind zum Erwachsenen wird dargestellt/übertreten.

Das Buch wird aus der Sicht der Lizzie erzählt, es wird immer wieder über ihre Gedankenwelt berichtet, sogar sehr intensiv. Man kann wunderbar die kindliche Naivität, aber dann auch wieder die schon sehr erwachsenen Gedanken erkennen.

Es werden viele Notlügen von Lizzie erfunden, nur um Aufmerksamkeit zu bekommen. Sie versucht alles damit man ihr glaubt, und das sie im Mittelpunkt steht. Ich habe das Gefühl das es in diesem Buch sowieso sehr darum geht, welche der Mädchen nun grad die Tollste ist. Dusty, sowie Evie buhlen um die Aufmerksamkeit ihres Vaters.

Die Familie von Lizzie, und die der Ververs haben den Hauptpart im Buch. Ausserdem geht es aber auch noch um die Familie Shaw.

Es geht um Liebe, aber nicht nur um Verliebtsein, die ersten Schwärmereien und Erfahrungen mit gleich altrigen Jungs, sondern auch um ältere Männer, die so alt sind wie ihre eigenen Väter. Es wirkt als wären die Beschwärmten beinahe etwas "Heiliges".

Dusty und Evie sind scheinbar ihr ganzes Leben lang Rivalinnen, was in einem Drama endet. Dusty ist die Starke schillernde die auf keinen Fall die Aufmerksamkeit ihres Vaters teilen will mit ihrer kleinen Schwester. Immerhin ist sie es die später mal den Männern die Herzen brechen wird.

Was sehr schmerzhaft mitzuerleben ist, ist, dass keiner so richtig die Wahrheit spricht, das keiner offen mit dem Anderen umgeht, und das selbst die besten Freundinnen Evie und Lizzie sich nicht komplett vertrauen können, da es Sachen gibt, die sie sich gegenseitig verheimlichen, und das scheint auch schon länger der Fall zu sein.

In Lizzies, sowie in Evies Familie wird nicht mit offenen Karten gespielt, weder unter den Erwachsenen noch unter den Kindern. Das lässt erahnen wie es in einer "scheinbar" glücklichen Familie zu geht, die gar keine ist.
Durch das ganze Buch wird ein roter Faden gesponnen, zu dem mehrere Handlungsstränge gewoben werden. Das Verschwinden von Evie, und es begleitet einen durch das ganze Buch. Es wird gezeigt das erwachsen werden nicht nur schön ist, und das im Leben viele Gefahren auf einen lauern, bei denen man besser gleich genau hinschauen sollte.

Ich fand es sehr sehr interessant das Buch zu lesen, ich war die ganze Zeit "hautnah" dabei, ich sah die einzelnen Szenen vor meinem inneren Auge, und ich konnte mich super einfühlen. Einziges Manko finde ich das halb offene Ende, das gefällt mir gar nicht, ich hab das Gefühl als hänge ich jetzt in der Luft, und warte darauf wie es weiter gehen könnte, aber auf der anderen Seite ist auch alles gesagt, so spielt das Leben einfach.
Empfehlen möchte ich das Buch nur Menschen die nicht ganz so zartbesaitet sind, es ist sehr aufwühlend, aber sehr spannend. Wer das mag, der ist bei diesem Buch genau richtig. Von mir bekommt das Buch 4 Sterne.