In Symbiose mit einem Parasit
In diesem Büchlein begleitet der Leser einen Toxoplasmose-Parasit über einen Zeitraum von zweieinhalb Jahre hinweg und durch verschiedene Wirte hindurch. Dieser landet nicht nur in Menschen sondern auch Insekten und Wirbeltieren; und reist dabei gleich mal noch um die ganze Welt.
Die Geschichte aus Sicht des Parasiten, welcher menschliche Charakterzüge aufweist wie Bissigkeit aber auch Enthusiasmus usw., bildet eine Rahmenhandlung für viele kleinere Erzählungen, fast Kurzgeschichten, welche auch für sich stehen könnten. Klingenschmid schafft es sehr schön die verschiedenen Eigenarten nicht nur der menschlichen sondern auch besonders der tierischen Wirte schlüssig herauszuarbeiten. Man fiebert als Leser in den Abenteuern mit und fühlt sich dadurch gut unterhalten.
Inhaltlich bleiben die Erzählungen eher kurzweilige, leichte Kost, nur die größere Rahmenhandlung bietet philosophische Betrachtungen aus Sicht eines Parasiten (natürlich). Sprachlich hat die Autorin einen locker flüssigen Schreibstil, der zum leichten Lesevergnügen definitiv beiträgt.
Ebenso positiv hervorheben möchte ich die Covergestaltung des Buches. Diese ist ästhetisch in Muster- und Farbgestaltung sehr ansprechend gewählt, wenn auch wissenschaftlich nicht ganz korrekt, da ein Virus und kein Toxoplasmose-Parasit dargestellt ist. Dieser hätte aber auch nicht so ein cooles Aussehen gehabt, und auf die Ästhetik kommt es immerhin an! (Versteht ihr, wenn ihr das Buch gelesen habt ;) )
Insgesamt kann ich zur Lektüre dieses Debütromans dem empfehlen, der Kurzgeschichten mag und sowohl gut unterhalten werden, aber auch ein paar philosophische Denkanstöße bekommen möchte. Wer dann auch noch etwas Sinn für Humor mitbringt, ist hier genau richtig.