Rezension

Indien ohne Verklärung

Shantaram - Gregory D. Roberts

Shantaram
von Gregory D. Roberts

Bewertet mit 3.5 Sternen

Shantaram: "Zwei Jahre seiner Haftstrafe hat der Australier Lindsay bereits in einem Hochsicherheitsgefängnis abgesessen, als er nach seiner spektakulären Flucht mit falschen Papieren in Bombay strandet, auf der Flucht vor Interpol. Zu seinem Glück begegnet er dem jungen Inder Prabaker, der in den Slums lebt und ihn unter seine Fittiche nimmt. Auf ihren Streifzügen durch die exotische, schillernde, aber auch gnadenlose Metropole schließen die beiden eine innige Freundschaft. Von Prabaker lernt Lindsay nicht nur die Landessprache, sondern auch, mit sich ins Reine zu kommen und Verantwortung zu übernehmen: Er wird zu "Shantaram", einem "Mann des Friedens" und kämpft für die Ärmsten der Armen. Doch dann verfällt Lindsay der geheimnisvollen Karla, einer Amerikanerin mit Schweizer Pass und dubiosen Kontakten zur Unterwelt..."

Ich habe in Mumbai (die Bezeichnung "Bombay" oben, wie sie auf der Rückseite des Buches steht, wird offiziell nicht mehr verwendet) angefangen dieses Buch zu lesen. Ich hatte vorher von dem Buch gehört und kannte auch das Leopolds schon. Aber nun verstand ich besser, warum jeder Australier ins Leopolds ging. Das Leopolds ist ein Café/Restaurant/Bar auf der Colaba und man kann neben gutem Essen viele Kontakte mit vorrangig Rucksacktouristen knüpfen.

Der Autor beschreibt anschaulich das pulsierende, fremdartige Leben dieser Millionenstadt, deren Gerüche man nie vergessen wird, wenn man einmal dort war. Mumbai riecht man schon kurz vor der Landung. Und dann dieser Lärm, die Farben,... Nichts mit meditativer Ruhe!

Roberts beschreibt meiner Meinung nach gut das Leben in diesem Land, allerdings werden seine Beschreibungen manchmal etwas zu lang und der Leser möchte wissen, wie es denn nun mit der Geschichte weitergeht.

Dies ist kein romantischer Roman, es geht auch nicht um Meditation oder Ashrams, sondern um das Leben in Indien, ob es nun in den Slums oder bei den Reichen sei.