Rezension

Inselchaos

Inselsommer - Heike Fröhling

Inselsommer
von Heike Fröhling

Bewertet mit 3.5 Sternen

Karin Brahms möchte in aller Ruhe auf Borkum einem lang gehegten Wunsch folgen und einen Roman schreiben Dumm nur, dass sie nicht allein reist und in Begleitung von ihren zwei Söhnen und ihrem vor Ideen strotzenden Vater ist. Das Chaos ist damit vorprogrammiert und läßt nicht lange auf sich warten. Ihre vermeintlich gestohlene Handtasche läßt sie Kontakt zur Inselpolizei aufnehmen. Der sehr respektabel aussehende Polizist Andreas Wegner bringt sie dann völlig aus dem Konzept. So lassen dann auch einige Fettnäpfchen nicht lange auf sich warten.

Die Handlung hätte einiges an humorvollen Szenen erwarten lassen, weil der Schreibstil sehr locker und leicht ist. Leider hat sich die Autorin aber mehr auf das Seelenleben der Hauptperson focusiert. Karin hadert sehr mit ihrer Situation auf der Insel. Legt sich lieber schlafen, als zu handeln und löst damit auch keine Probleme.
Wesentlich sympathischer wirkt da der Vater. Mit resoluter, unkonventioneller Art, nimmt er seine Enkel unter die Fittiche und erkundet mit ihnen die Insel.
Für mich hat die Geschichte keine zusammenhängende Handlung. Vielmehr gibt es kleine Episoden, die Tagebucheinträgen ähneln. Vermisst habe ich auch ein wenig den Inselflair der durch den Titel vermittelt wird. Von Borkum erfährt man leider nicht viel.

Durch den lockeren Schreibstil und die kurzen Kapitel aber sehr gut als Urlaubslektüre zu empfehlen.