Rezension

Insgesamt ein schönes Buch.

Rückkehr nach St. Elwine
von Britta Orlowski

Liz kehrt als Oberärztin wieder in ihre Heimatstadt St. Elwine zurück, von dem armen Mädchen das sie einst war ist nicht mehr viel übrig. In ihrer Arbeit als Ärztin geht sie auf und was sie leistet wird am St. Elwine Hospital anerkannt.
Doch ihr Leben wird von Joshua Tanner etwas aus dem Konzept gebracht. Liz und er kennen sich schon seit der Kindheit und kamen nicht immer gut miteinander aus. Auch jetzt scheint es zwischen den Beiden noch immer eine gewisse Spannung zu geben. Ein bisschen Ablenkung kommt Liz da grade recht und so schließt sie sich den Frauen der Patchwork-Gruppe an.
 
Schreibstil: Der Schreibstil der Autorin ist leicht verständlich, das Buch lässt sich wirklich sehr schnell lesen. Geschrieben ist das Buch aus Sicht von mehreren Charakteren, vorrangig jedoch aus der von Elizabeth und Joshua.

Meinung: An erster Stelle muss ich loswerden, dass der Handlungsort St. Elwine von der Autorin wirklich sehr schön beschrieben wird. Am liebsten würde ich das Küstenstädtchen selbst besuchen, denn von den Beschreibungen im Buch bin ich schon etwas verzaubert.
Elizabeth war mir von Anfang an sympatisch. Ich mag die Art wie sie mit Josh umgeht, die witzigen Wortgefechte der zwei sind etwas was das Buch sehr bereichert hat. Man könnte meinen, dass Liz´s Leben etwas von Aschenputtel hat, obwohl sie nach der schweren Kindheit sehr gut allein zurecht kommt, aber ich bin dieses Aschenputtel-Gefühl einfach nicht losgeworden.
Ich muss gestehen, Joshua war mir nicht sofort sympathisch, dazu hab ich echt etwas gebraucht. Denn das Ereignis aus der Jugend von ihm und Liz, hat ihn in keinem schönen Licht dastehen lassen. Im Laufe des Buches lernt man ihn jedoch von einer ganz anderen Seite kennen. Er ist ein sehr sympathischer Mann. Aber mir war er einfach zu weich, ich hätte es gern mal gehabt, dass er so richtig ausrastet. Aber es ist verständlich, dass er mehr der weiche Typ ist, wenn man weiß was in seinem Leben bisher alles schiff gegangen ist.
Es gibt eine ganze Wagenladung Nebencharaktere, die wir nach und nach kennenlernen. Die wichtigsten, sind hier wohl Marc und Flo. Da Marc der beste Freund von Josh ist, kommen wir sehr oft mit diesem Charakter in Berührung, der auch seine kleinen Probleme mit sich herumschleppt. Florine, kurz Flo, ist eine quirlige und wirklich sehr liebenswürdige junge Frau. Ich fand sie einfach wundervoll, sie quatscht ohne Punkt und Komma, tritt sehr gern in Fettnäpfchen, aber all das macht sie sehr sympatisch.
Das Buch hätte auch gern etwas kürzer sein können, es gab einzelne Szenen die ich nicht ganz nachvollziehen konnte. Diese sollten mit Sicherheit den Zusammenhalt der Patchwork-Gruppe deutlich machen. Jedoch war mir das schon im ersten Drittel bewusst und es bedurfte keiner Szene in der Liz eine Spinne tötet. :)
Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen das Buch ist wie eine Seifen-Oper, aber dazu braucht es noch ein ganzes Stück mehr an Dramen und Intrigen. :) Am Ende fand ich es etwas schade, das es Britta Orlowski scheinbar plötzlich etwas eilig hat, die Geschehnisse fliegen förmlich an einem vorbei.

Fazit: Auch wenn das Buch zwischendurch ein paar Längen aufweißt, der Reihenstart ist mit der Geschichte von Liz und Josh wirklich gelungen.