Rezension

Inspektor Rebus im Einsatz Teil 3 + 4

Wolfsmale. Ehrensache
von Ian Rankin

Bewertet mit 5 Sternen

„Wolfsmale“: Chief Inspector Rebus auf Dienstreise in London. Als Experte für Serienmörder soll Rebus bei der Suche nach dem wahnsinnigen „Wolfman“ helfen, einem Serienkiller, der seine Opfer grausam entstellt und auf ihnen tiefe Bisswunden hinterlässt. Doch die Londoner Kollegen sind wenig begeistert über die Hilfestellung aus dem Norden – und machen dem eigenbrötlerischen Rebus fast genauso zu schaffen wie der intelligente Mörder, der den Ermittlern einfach keine brauchbare Spur hinterlässt … Dank seiner Expertise auf dem Gebiet der Serienmorde wird Chief Inspector John Rebus, dem wundervollen Serienhelden von Ian Rankin, dem melancholischen Cop mit so einigen Ecken und Kanten, nach London gerufen. Diesen Ausflug verdankt er seinen »Profiler«-Qualitäten, Serienmörder durch Aufdecken ihres Verhaltens, des »Modus operandi«, zu stellen. Nur allzu verständlich, dass seine Londoner Kollegen nicht so begeistert sind, jemanden vor die Nase gesetzt zu bekommen, der anscheinend alles besser weiß und der diesen starken Akzent aus dem Norden mitbringt. Noch dazu haben sie es in Rebus mit einem eigenbrötlerischen Kauz zu tun, der auch mal in puncto Dienstvorschrift Fünfe gerade sein läßt. Für Zündstoff zwischen den Kollegen ist gesorgt. Aber um Vorurteile zwischen Engländern und Schotten aus dem Weg zu räumen, ist er nicht gekommen. Seine Mission heißt, einen Serienmörder zu stellen: In London geht der »Wolfman« um. Seinen Spitznamen hat er sich nicht nur damit verdient, dass sein erstes Opfer in der Wolf Street gefunden wurde. Sondern, viel schlimmer und grausamer: Er „reißt“ seine Opfer regelrecht, allen ist gleich, dass sie tiefe – menschliche – Bißwunden tragen. Rebus gräbt sich in das kranke Wesen des Täters ein, und nicht zuletzt durch die Tipps einer attraktiven Psychologen gelingt es ihm, die Fährte des Mörders aufzunehmen... „Ehrensache“: Jemand scheint dem jungen Parlamentarier Gregor Jack mit aller Macht schaden zu wollen. Als er bei einer Bordell-Razzia festgenommen wird, scheint die sensationsgierige Presse vorab über seine Anwesenheit informiert gewesen zu sein. Aus reiner Neugierde beginn Rebus, Nachforschungen über Gregor Jack anzustellen, und steckt kurz darauf mitten in einem Mordfall: Jacks Frau, die glamouröse Elizabeth Ferrie, wird tot in ihrem Ferienhaus in den Highlands aufgefunden. Es scheint, dass die alten Schulfreunde des Paares - die „Meute“ - in die Vorkommnisse verwickelt sind … Gregor Jack steht vor einer großen politischen Karriere, denn er ist ein junger Abgeordneter des schottischen Parlaments und dazu in seinem Wahlkreis sehr beliebt. Doch als die Polizei bei einer Razzia ein Bordell in einem der besseren Stadtteile Edinburghs auffliegen lässt, scheinen alle Träume zu zerplatzen. Nicht nur, dass die Polizei Jack unter den Gästen findet, sein Foto prangt bereits am nächsten Morgen auf allen Titelseiten. Wie konnten die Medien so schnell von dem Einsatz erfahren haben? Ist der Abgeordnete möglicherweise in eine Falle gelockt worden? Detective Inspector John Rebus, eigentlich mit einem anderen Fall und zudem mit der brennenden Frage beschäftigt, ob er nach gescheiterter Ehe nun doch mit seiner neuen Freundin zusammenziehen soll, bekommt langsam Interesse an Gregor Jacks Fall – nicht zuletzt deshalb, weil er in Jacks Werdegang Parallelen zu seinem eigenen Leben entdeckt und eine Sympathie für den Politiker entwickelt. Zusammen mit seinem Kollegen Brian Holmes beginnt Rebus zu recherchieren Rebus. Doch an Jacks Lebenslauf scheint nichts Auffälliges zu sein – außer der Ehe mit der glamourösen Elizabeth Ferrie, der einzigen Tochter eines reichen Unternehmers. Böse Zungen behaupten, der Schwiegervater hätte ein paar Fäden gezogen, um Jacks Karriere auf die Sprünge zu helfen. Von Neugierde getrieben stattet Rebus Jack einen Besuch ab, der seine Frau seit dem Vorfall im Bordell nicht mehr gesehen hat. Kurze Zeit später wird die Leiche von Elizabeth Jack im Wochenendhaus in den Highlands gefunden...

Ich bin bei einem Urlaub in Schottland auf den Autor Ian Rankin aufmerksam geworden und kaufte mir daher gleich nach der Heimreise diesen Doppelband, der der 3. und 4. Band der Inspektor Rebus - Reihe ist.

Die Lesereihenfolge der Bände ist nicht wichtig da es sich um abgeschlossene Geschichten handelt.

Wolfsmale: Der interessierte Leser darf sich an einem ausgefeilten Kriminalroman erfreuen, dessen geschickt gelegte Fährten Rebus` Intellekt und seine ganze Intuition fordern. Der Autor zeichnet hierbei auch ein eindrucksvolles Bild von Londons ärmeren Vierteln, der Armut, der Kriminalität, der Korruption. Obgleich mir der abrupte Wechsel ins Präsens bei einigen Passagen gegen Ende des Buches den Lesefluss verleidet hat, vergebe Ich uneingeschränkte 5 Sterne für John Rebus in seinem 3. Fall.

Ehrensache: Der Leser wird bei den Ermittlungen das eine oder andere Mal auf eine falsche Fährte geführt, was aber immer glaubwürdig erscheint. Denn schließlich ist John Rebus alles andere als unfehlbar. Die Lösung des Falles war zumindest für mich überraschend und das gefällt mir bei einem Krimi immer am Besten. Darum vergeb eich auch für dieses Buch 5 Punkte.

Mich überrascht, daß noch niemand auf die Idee gekommen ist, diese Geschichte zu verfilmen.

Allen Krimifreunden sei(en) das Buch/die Bücher wärmstens empfohlen.