Rezension

Interessant, aber nicht so spannend, wie erwartet

Die toten Katzen von London - Mark Billingham

Die toten Katzen von London
von Mark Billingham

Bewertet mit 1.5 Sternen

Ich habe schon einiges über Billingham gehört und bisher nur Gutes. Deshalb habe ich mich sehr auf dieses Buch gefreut, welches mir vom Titel her sofort ins Auge sprang und mich beim Klappentext in seinen Bann gezogen hatte.

 

Wie Billingham nachgesagt wird, fängt die Geschichte recht langsam und verwirrend an. Es gibt viele verschiedene handelnde Personen und man muss sich erst einmal hinein finden. Damit kann ich leben. Die Figuren dieses Romans haben ein Vorleben, welches in früheren Büchern stattgefunden hat und hier immer mal in Teilen aufgegriffen, aber nicht ausführlich beschrieben wird. Das ist mir sehr sympathisch. Es macht Lust, die Vorgängerbände zu lesen, gibt aber genügend Hintergrundinformation zu den Personen, dass man nicht völlig in der Luft hängt, was ihre (gemeinsame) Vergangenheit angeht.

 

Der deutsche Titel des Buches ist vielleicht etwas verwirrend gewählt, denn die Katzen sind tatsächlich „nur“ der Aufhänger für die Geschichte und die Mordermittlung, die sich daraus ergibt. Parallel dazu gibt es noch eine Ermittlung im Drogenmilieu. Im Laufe des Buches ist der Fokus mal mehr auf dem einen, mal mehr auf dem anderen Fall.

 

Die Ermittlung ist einigermaßen interessant, der Schreibstil ist gut und flüssig zu lesen, aber leider nicht so wirklich spannend. Es fiel mir eindeutig viel zu leicht, das Buch auch mal aus der Hand zu legen. Eigentlich habe ich das Buch nur weiter gelesen, weil ich die Handlungsstränge interessant fand und wissen wollte, wie das Buch ausgeht.

 

Und dann wurde ich auch noch enttäuscht, denn obwohl sich die eine Ermittlung aufklärt – allerdings für mich auch nicht wirklich nachvollziehbar – bleibt die andere Ermittlung offen und es bleibt auch offen, ob es bei beiden irgendeinen Zusammenhang gibt. Ich vermute stark, dass der Autor sich hier eine Vorlage für das nächste Buch legen wollte. Das hätte ich allerdings gern vorher gewusst.

 

Alles in Allem lässt mich das Buch eher unzufrieden zurück. Es war interessant und flüssig zu lesen, aber nicht spannend genug und das Ende ist sehr unbefriedigend. Schade. Von Billingham hatte ich mir wirklich mehr erwartet.