Rezension

Interessant und lehrreich - - Für einen Thriller hat mir die Spannung gefehlt

Vier Tage im Juni - Jan-Christoph Nüse

Vier Tage im Juni
von Jan-Christoph Nüse

Bewertet mit 3.5 Sternen

1963: Kennedy kommt in ein geteiltes Deutschland und wird mit gemischten Gefühlen empfangen - - Der mächtigste Mann hat nicht nur Freunde

Der Autor Jan-Christoph Nüse arbeitet als Reporter und das spürt man auch in seiner Erzählweise in diesem Buch.   Er beschreibt sehr detailliert, allerdings auch mit Abstand.  Man kann seine Figuren greifen, aber kaum spüren.  Das war für mich anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, aber nach dem ersten Drittel habe ich mich an diesen Stil gewöhnt.

Es geht wie Titel und Cover zeigen, um den Besuch von JFK in Westdeutschland im Juni 1963.  Kennedy spielt aber eher eine Randrolle, es geht hauptsächlich um die Vorbereitungen und die Begleitung des Besuchs durch die verantwortlichen Behörden.   Wir lernen den Ermittler Thomas Margo kennen, der eine entscheidende Rolle spielt, und bekommen Einblicke in die damalige politische Stimmung.  Militärische  Aufrüstung, Atombomben und der kalte Krieg, spalten die politischen Lager länderübergreifend.  

Der Klappentext verrät schon, dass es um ein Attentat / (-versuch) geht und interessant ist, welche Motivation dahintersteckt.  

Dieses Buch liest sich nicht mal so nebenbei. Man braucht ein Grundinteresse für Politik, Geheimdiensttätigkeiten und Geschichte.  

Für mich ist es eher ein Bildungsroman mit Krimielementen. 

Ich fand es interessant und lehrreich, aber nicht wirklich spannend.