Rezension

Interessante Geschichte, aber mit Längen

Das Dunkle in mir (Die Eroberer-Trilogie 1) -

Das Dunkle in mir (Die Eroberer-Trilogie 1)
von Kiersten White

Bewertet mit 4 Sternen

Ladislava, genannt Lada, ist die Tochter des walachischen Fürsten. Sie ist kriegerisch, schlau und versucht mit allen Mitteln die Aufmerksamkeit ihres Vaters auf sich zu lenken. Doch dieser wäre glücklicher, wenn sie stattdessen ein Junge wäre. Ladas kleiner Bruder Radu hingegen wird von seinem Vater gemieden, weil er zu weich ist.

Der Kern dieser Geschichte ist die bekannte Geschichte des zukünftigen Vlad Dracul, doch hier spielt die Autorin mit einem Geschlechtertausch und so ist Lada Vlad.

Die Handlung wird aus Ladas und Radus Perspektiven erzählt und wechselt situationsbedingt hin und her. Lada ist ein ziemlich eigenwilliges Mädchen, dass genau weiß was sie will und den Umstand verflucht, als Mädchen geboren zu sein. Das Verhältnis zu ihrem Bruder ist ziemlich durchwachsen, doch im Grunde ihres Herzen liebt sie ihn. Sie hat halt ihre eigene Art mit ihm umzugehen, wobei sie auch versucht, ihn fürs Leben abzuhärten.

Radu ist ein wahrlich zartes Blümchen, er beneidet seine Schwester, versteckt sich vor anderen um deren Mobbing zu entgehen und ist doch ein ziemlich schlaues Kerlchen.

Als die beiden Geschwister als Friedenspfand an den Sultan übergeben werden, entwickeln sie sich in unterschiedliche Richtungen. Lada bleibt immer ihrer Heimat treu, während Radu Frieden im Islam findet. Die Freundschaft mit dem Sohn des Sultans macht allerdings die Beziehung der beiden wesentlich komplizierter.

Die Handlung des Buches hat mich nicht allzu sehr gefesselt, denn man begleitet Lada und Radu überwiegend in ihrem Alltag und dabei, wie sie ihren eigenen Weg finden, in der neuen Heimat glücklich zu werden. Es passiert nicht immer allzu viel, nur die höflichen Intrigen sorgen für etwas Pepp. Das Hauptaugenmerk liegt auf der Beziehung zwischen den Charakteren und deren persönlichen Entwicklung.

Ich selbst bin eigentlich eher eine Fantasy-Leserin, aber da ich die Geschichte des echten Vlad interessant finde, habe ich mich für dieses Buch interessiert. Wer gerne historische Romane liest oder solche, wo Gefühle und Charakterentwicklung im Vordergrund stehen, kann hier beherzt zugreifen. Wer Fantasy mag, ist hier hingegen völlig falsch, wobei das Cover schon ziemlich fantasymäßig aussieht.

Ich selbst werde die Reihe tatsächlich weiterverfolgen, da die Handlung für mich erst am Ende so richtig interessant wurde. Das Buch ist auch wirklich gut geschrieben, nur für mich als eigentlicher Fantasy-Fan halt eher ungewohntes Terrain.