Rezension

Interessante Idee, bei der ich mir jedoch etwas mehr gewünscht hätte

Code X - Das Erwachen der Cybertechs -

Code X - Das Erwachen der Cybertechs
von Lucinda Flynn

Bewertet mit 3 Sternen

Sci-Fi geht eigentlich immer und hin und wieder mag ich das total gern.
„Code X: Das Erwachen der Cybertechs“ von Lucinda Flynn hat sich total interessant angehört und ich war immens gespannt auf die Umsetzung.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr einnehmend und fesselnd.
Die Atmosphäre sehr beklemmend.
Man lernt hier recht unterschiedliche Charaktere kennen. Jace mochte ich dabei am meisten. Dabei erfährt man auch unterschiedliche Sichtweisen, je nachdem, wer gerade im Zentrum des Geschehens steht.
Das hat den Vorteil, dass man sie so sehr gut kennenlernt und ihre Handlungen besser nachvollziehen kann.
Aber bis auf Jace, waren sie für mich leider etwas zu blass. Ich hatte manchmal Schwierigkeiten, sie wirklich greifen zu können. Was aber an sich noch nicht negativ sein muss. Dafür sind sie ungemein unterhaltsam und beleben die Handlung immer wieder.

Der Einstieg fiel mir leicht. Ebenso mich in dieser Welt zurechtzufinden.
Jace ist eigentlich ein Niemand. Keine Freunde, von der eigenen Familie kaum beachtet und plötzlich wird er quasi zu der Person schlechthin.
Der Grund: 2097 ist das Data Space zusammengebrochen und löste eine Katastrophe aus. Nun entdecken die Überlebenden, dass sie über Fähigkeiten verfügen, die andere auf einen ziemlich üblen Plan rufen.
Kontrolle und Macht spielen nicht eine unerhebliche Rolle. Ebenso sind geschickt vollzogene Manipulationen mit von der Partie.
Lucinda Flynn zeigt, wie weit die Abgründe tatsächlich reichen und das ist wirklich verstörend. Zumal Menschlichkeit keinen Pfifferling mehr wert zu sein scheint.
Sie übt Gesellschaftskritik und das recht eindrucksvoll.
Was mir eher weniger gefallen hat, war, wie einfach Konflikte gelöst wurden. Das hätte man eindeutig noch spannender, noch nervenaufreibender und dramatischer gestalten können. Dadurch wirkt es etwas oberflächlich und substanzlos. Was total schade ist, weil die Idee dahinter wirklich genial ist und gar nicht mal so realitätsfern.
Die Charaktere haben mich absolut begeistert, zumal die Entwicklung auch mehr Emotionen zutage geführt hat.
Sie haben hinterfragt und sind aufgewacht.
Einen großen Teil nehmen auch die zwischenmenschlichen Aspekte ein.
Erschüttert war ich wirklich von Jace‘ Familie. Da hätte ich mir gern noch einen tieferen Einblick gewünscht, um das Ganze auch besser verstehen zu können.
So blieben zwar ein paar Ansätze, die leider nur zu unzureichend verfolgt wurden.
Insgesamt hat es mich gut unterhalten, mehr aber leider nicht.

Fazit:
Lucinda Flynn wartet in ihrem Sci-Fi Roman mit einer ziemlich interessanten Grundidee auf, die mich fasziniert hat.
Diese Story hat mich zwar enorm gut unterhalten und auch merklich erschüttert.
Aber insgesamt war mir die Ausarbeitung zu wenig tiefgreifend. Da hätte man eindeutig mehr herausholen können.
Ich möchte nicht sagen, dass es mich enttäuscht hat. Ich hätte mir nur einfach mehr gewünscht.
So hat es mich zwar gut unterhalten, mehr aber leider nicht.