Rezension

Interessante Idee, spannend geschrieben, aber auch sehr verwirrend

Als wären wir ich -

Als wären wir ich
von Yvonne Orrego

Bewertet mit 4 Sternen

Das schöne Cover, welches unglaublich gut zur Geschichte passt, hat sofort meine Aufmerksamkeit geweckt.

In dem Buch geht es um die Studentin Anna aus Hamburg. Bei einem Besuch bei ihren Eltern entdeckt sie ein Buch ohne Titel, aber mit einer Widmung, die an sie gerichtet ist. Als Anna in dem Buch liest, ist sie erstaunt, denn nicht nur, dass die Protagonistin in den Buch genauso heißt wie sie, sondern, dass auch Personen, die sie kennt, in dem Buch auftauchen. Je öfter sie das Buch liest, desto mehr scheint die Geschichte mit der Realität zu verschmelzen, aber als Anna aufhören will zu lesen, merkt sie, dass sie in der Geschichte gefangen ist. Oder doch nicht?

Der Schreibstil der Autorin fand ich zwar komplex, aber er war trotzdem noch angenehm zu lesen und sehr bildhaft.

Die Protagonistin Anna fand ich sympathisch. Man merkt aber, dass sie einige Ängste und Zwänge hat und von ihrer Art eher zurückhaltend ist. Dennoch konnte ich mich gut in sie hineinversetzen. Bei den Nebencharakteren kam ich manchmal durcheinander, weil es so viele waren.

Die Idee mit den unterschiedlichen Realitäten fand ich genial. In dem Buch gibt es wahnsinnig viele unerwartete Wendungen. Dadurch blieb die Geschichte bis zum Schluss spannend. Die Realitäten im Buch sind fließend ineinander gelaufen. Somit war die Verwirrung perfekt. Mit der Zeit wusste ich nicht mehr was nun real ist und was nicht. Leider hat aber genau das dazu geführt, dass ich zwischendurch so verwirrt war, dass ich manchmal den Durchblick verloren habe und ich manche Abschnitte sogar nocheinmal lesen musste. Das Buch hat ein offenes Ende. Das mag nicht jeder, aber ich bin der Meinung, dass das gut zum Buch passt. Es regt nocheinmal zum Nachdenken an und jeder wird das Ende vermutlich anders interpretieren.

Von mir bekommt das Buch 4/5 Sterne, da es mir gefallen hat, weil es spannend geschrieben und nicht vorhersehbar war. Ein Stern wird abgezogen, weil die Geschichte mir persönlich etwas zu verwirrend war, sodass ich während des Lesens manchmal den Durchblick verloren habe. "Als wären wir ich" ist auf jeden Fall für jeden geeignet, der keine leichte Lektüre mag, gerne mitdenkt und verworrene Geschichten mag.