Rezension

Interessante Ideen in Geschichte mit schnelles Tempo

Shattered Hearts - Anne-Marie Jungwirth

Shattered Hearts
von Anne-Marie Jungwirth

Bewertet mit 4 Sternen

Band 2 der "Only-by-chance"-Reihe

Zum Inhalt (Klappentext):

Sie stehen auf unterschiedlichen Seiten des Gesetzes und doch ziehen sie sich magisch an!

Die Streetart-Künstlerin Sam träumt davon, die Gesellschaft zu verändern. Als der attraktive Polizist Otis sie bei einer ihrer illegalen Aktionen erwischt, will sie ihn einfach nur hassen. Schließlich sorgt er ihrer Meinung nach lediglich dafür, dass die Rechte der privilegierten Klasse geschützt werden und nicht die von Minderheiten und Frauen. Doch plötzlich taucht Otis überall auf, wo sie ist, und die beiden fühlen sich trotz ihrer unterschiedlichen Definitionen von Recht und Unrecht unwiderstehlich zueinander hingezogen. Alles könnte so schön sein. Doch Sam kann das Sprayen nicht lassen und Otis nicht wegsehen ... 

 

Meine Meinug:

Da ich bereits Band 1 aus der Reihe gelesen habe, war ich auch an Band 2 interessiert gewesen, obwohl Band 1 und 2 komplett unabhängig voneinander sind. Nicht mal als Nebencharaktere treten die Charaktere aus Band 1 vor. Das ist definitiv bei dieser Art von Büchern mal was Neues. 

Der Schreibstil der Autorin war mir bereits bekannt und auch hier hat sie wieder einen recht leichten und angenehmen Schreibstil, dass sie gut lesen lässt. Die Geschichte wird aus Sams und Otis Sicht erzählt, was ich gut finde. So bekommt man in beiden Charaktere einen guten Einblick. Die Kapiteln sind sehr kurz, was ich zwischendurch in Büchern gerne mag, weil ich dann das Gefühl habe, dass ich schnell voran komme.

Die Geschichte entwickelt sich insgesamt sehr schnell, vor allem in Bezug auf die Beziehung zwischen Sam und Otis. Auch das ist leider in diesen Genre üblich, was ich aber immer sehr schade finde. Für mich ist das nämlich immer zu schnell. Dafür war das Buch dann aber recht spannend und ich wollte immer weiter lesen. Zu viel war mir aber dann das Drama am Ende. Aber auch das gehört zu dem Genre dazu und kommt leider viel zu oft vor. 

Gut sind die Themen, die hier angesprochen werden, da es gesellschaftskritische Themen sind. Im Fokus steht das Thema um Feminismus, Frauenrechte und häusliche Gewalt, wobei das Buch insgesamt gewaltfrei bleibt, sodass es niemanden triggern sollte. Da ich selber das Thema Feminismus interessant finde, finde ich es gut, dass sich Sam damit auseinandersetzt. Sie macht sich wirklick viele Gedanken drum, also das Thema wird nur nicht einfach erwähnt, sondern auch wirklich gelebt, was für mich wichtig ist. Sam ist bezogen auf bestimmten Sachen auch zwiegespalten, womit ich mich wirklich gut identifizieren kann. Bspw. fragt sie sich, ob sie sich als Feministin nicht trotzdem mit Kleid oder Rock schön anziehen darf. Das scheint einen ziemlich banal, aber auch über solche Sachen mache ich mir Gedanken, deswegen fand ich es toll, dass es aufgriffen wurde. 

Auch wenn Otis eine wichtige Rolle spielt und Kapiteln aus seiner Sicht erzählt werden, steht Sam im Fokus. Wie erwähnt, kann ich ihre Ideen gut nachvollziehen und teilen, ihr Lebensstil eher weniger, was aber okay ist. Es wurde trotzdem gut erklärt, wodurch ich mich gut rein versetzen konnte. Bei Sam ist auch eindeutig eine Charakterentwicklung zu erkennen, obwohl es hier einfach ein bisschen an Tiefe fehlt. Da hätte ich mir gewünscht, dass ihr ein paar Seiten mehr Raum zum Entwickeln gelassen wird.

Otis ist an sich ein guter Kerl, den man einfach als Leser gerne haben muss. Er verfolgt recht gute Ansichten, ähnliche zu Sams, nur den Weg, die beide wählen, ist unterschiedlich. Insgesamt bleibt er neben Sam aber ein bisschen blass. Auch er hat seine Geschichte zu erzählen, aber ich finde bspw. die Darstellung der Familie ein bisschen zu viel des Guten. Das hätte auch in dieser Geschichte nicht so überspitzt dargestellt werden. 

Insgesamt hatte ich wirklich ein paar vergnügliche Lesestunden. Es definitiv ein Liebesroman mit tiefgehenden Themen, das wirklich lesenswert ist.