Rezension

Interessante Wendungen, aber es hätte gerne noch etwas mehr voran gehen dürfen

Lucid Truth – Was, wenn wir nicht erwachen? -

Lucid Truth – Was, wenn wir nicht erwachen?
von Nina Martin

Bewertet mit 3.5 Sternen

Meinung:

Nachdem Teil 1 ja durchaus mit einem Knall und auch etwas unerwartet geendet hat, war ich nach dieser sehr fesselnden Kurzbeschreibung auch echt auf diese Fortsetzung gespannt.

Erneut gibt es viele Entwicklungen, aber für mich doch auch Phasen, in denen eher weniger passiert ist. Ria ist (verständlicher Weise) ganz in ihrer Trauer gefangen und lässt so vieles einfach etwas über sich ergehen. Sie kann sich erst dann aufraffen, als ihr Leben akut bedroht wird und auch dann erst durch Hilfe von eher unerwarteter Seite. Die Entwicklungen, die die starken Männer der Traumunion nun treffen, fand ich aber sehr passend und doch mit einem schadenfrohen Gerechtigkeitssinn versehen.

Bei Selena ist es weiterhin eher privat. Auch sie entdeckt nun ihre Gefühle für eine bestimmte Person, weshalb nun auch hier eine Liebesgeschichte ins Spiel kommt. Aber auch sie versucht die Änderungen, die durch die Vermischung der Traumwelt Somna und der wachen Welt Corpora entstehen, erstmal zu greifen zu bekommen.

Gut gefallen hat mir, dass wir ein paar Einblicke in die Hintergründe bekommen, wie Erik und Selenas Vater sich kennengelernt haben und Eriks Wut auf die Traumunion verständlich wird. Jedoch sind seine Visionen weiterhin wirklich sehr verrückt und abgedreht.

Insgesamt hat mir diese Fortsetzung schon wieder ganz gut gefallen und viele der Wendungen haben mich wieder überrascht bzw. fand ich sehr gut gemacht. Jedoch hätte ich gerne noch mehr von diesen Entwicklungen habt und die persönlichen Leidensphasen der Protagonistinnen hätten gerne etwas kürzer ausfallen dürfen. So hatte ich manchmal doch das Gefühl, einfach nicht von der Stelle zu kommen, was ich etwas schade fand.

Jedoch gibt es auch dieses Mal am Ende wieder einen großen Showdown, einen Cliffhanger und viel Potential fürs Finale.

Die beiden Hauptsprecherinnen Regine Lange und Marylu Poolman lesen wieder sehr gut und vermitteln viel Individualität und Lebendigkeit. Die Rolle von Julian Horeyseck ist wieder eher klein, aber hat dieses mal auch ganz gut gepasst.

Fazit:

Eine Fortsetzung, mit durchaus einigen interessanten und unerwarteten Wendungen und auch ein paar Hintergründen, aber teilweise auch doch mit vielen persönlichen Leidensphasen und zumindest gefühlt etwas Stillstand im Mittelteil. Für mich hätte es gern noch etwas kompakter sein können, obwohl ich viele Entwicklungen sehr mitreißend fand und auch auf den Abschlussteil gespannt bin.
Ich vergebe solide 3,5 Sterne.