Rezension

Interessantes Buch, jedoch nicht immer ganz einfach zu lesen

Monkey Mind - Ralph de La Rosa

Monkey Mind
von Ralph de La Rosa

Bewertet mit 4 Sternen

 

   "Mein Kopf ist so voll, ich muss meditieren.
    Mein Kopf ist so voll, ich kann auf keinen Fall meditieren."

Kommt dir eine der beiden Aussagen bekannt vor? Ich kenne die zweite Aussage nur zu gut. Das war immer meine Argumentation, warum Meditation bei mir nie funktioniert hat oder warum ich mich erst gar nicht dran setzen wollte, um es zu probieren.

Ralph De La Rosa versucht mit seinem Buch “Monkey Mind: Was dein Verstand dir sagen will” mit dem Mythos aufzuräumen, dass man beim Meditieren seine Gedanken zum Schweigen bringen sollte. Vielmehr möchte er, dass Menschen, die sich in der Meditation üben, die nicht still stehenden Gedanken – den Monkey Mind – ganz bewusst dafür nutzt, um Achtsamkeit und Fokus zu üben.
Meine Ausrede, ich könne nicht meditieren, weil mein Kopf so voll ist, gilt also nicht mehr.
Monkey Mind: Was dein Verstand dir sagen will

Nach Beendigung dieses interessanten, jedoch nicht ganz einfachen Buches bin ich ein kleines Stück weiter in meiner persönlichen Weiterentwicklung. Ich konnte jede Menge interessanter Dinge aus dem Buch mitnehmen und setzte eine seiner Methoden sogar jeden Morgen um. Ob Meditation jedoch irgendwann mal etwas für mich sein wird, dessen bin ich mir immer noch nicht sicher. De La Rosa lässt keinen Zweifel daran, dass Meditation harte Arbeit ist, die nur dann die erhoffte Wirkung zeigt, wenn man sich intensiv damit beschäftigt und konstant übt.
Leider gehöre ich zu der Ungedulds-Fraktion und brauche recht schnell Ergebnisse, um weiterhin motiviert zu bleiben. Momentan kann ich mir nicht vorstellen, dass ich lange genug motiviert bleiben würde, um die erhoffte Wirkung zu spüren, von der der Autor in seinem Buch schwärmt.

Ralph De La Rosa ist ein ehemaliger Junkie – ein Mensch, dem das Leben ziemlich zugesetzt hat. Er hat es mit Hilfe von Psychotherapie und verschiedensten Meditationstechniken geschafft, aus seinem eigenen Teufelskreis auszubrechen und ein anerkannter und erfolgreicher Meditationslehrer und Therapeut zu werden.

In seinem Buch teilt er seine Erfahrungen und sein Wissen mit uns. Zusätzlich zu den vielen Informationen und Denkanstößen, bietet er diverse Übungen an, die er sehr detailliert erklärt und die aufeinander aufbauen. Zusätzlich zum Buch gibt es eine Internetseite, auf der die Übungen von ihm eingesprochen wurden, so dass man sie gleich für eine geführte Meditation nutzen kann.
Komplexes Thema, nicht immer leicht zu lesen

Mir ist es nicht immer leicht gefallen dem Geschriebenen zu folgen. Ab und an ergaben einige Sätze für mich keinen Sinn, da sie klangen, als wären sie falsch zusammengesetzt oder nicht zu Ende geführt worden. Auch bei mehrmaligem Lesen der Sätze konnte ich ihnen keinen Sinn abgewinnen. Ich weiß nicht, ob es an einer fehlerhaften Übersetzung lag oder ob der Autor tatsächlich manchmal ein wenig Kauderwelsch von sich gegeben hat. Ich weiß nur, dass mich das beim Lesen irritiert und aus dem Lesefluss gerissen hat.

De La Rosa befasst sich mit einem sehr komplexen Thema, dem man sich jahrelang widmen muss, um es zu meistern. Es in ein, nicht mal 300 Seiten langes Buch zu pressen, macht es auch nicht gerade einfacher. Daher war es für mich nicht immer ganz schlüssig, was der Autor geschrieben hat bzw. mit dem Geschriebenen gemeint hat.
Ich denke allerdings, dass das Buch eine gute Grundlage bietet, wenn man sich näher mit dem Thema beschäftigen möchte oder schon Wissen hat und das noch vertiefen möchte.

Fazit

Ein sehr interessantes, jedoch nicht ganz so einfach zu lesendes Buch, das mir den ein oder anderen Aha-Moment verschafft hat. Ich habe einige Dinge für meine persönliche Weiterentwicklung mitgenommen. Ob ich jedoch wirklich irgendwann zur Meditation finden werde, das vermag ich momentan nicht zu sagen. Der Autor lässt nämlich keinen Zweifel daran, dass Meditation sehr harte Arbeit ist und viel Übung bedarf. Dessen muss man sich bewusst sein und sich drauf einlassen können. Kann man das, passieren ganz wunderbare Dinge.

Wer sich näher mit dem Thema Meditation und dem eigenen Monkey Mind beschäftigen oder bereits vorhandenes Wissen vertiefen und auffrischen möchte, der findet in diesem Buch sicher einige interessante Aspekte, über die es sich nachzudenken lohnt.