Rezension

Interessantes Werk, das zum Nachdenken animiert...

Die Sekte - Es gibt kein Entkommen
von Mariette Lindstein

Bewertet mit 4 Sternen

Die junge Sofia hat gerade eine schreckliche Trennung hinter sich, als sie auf den charismatischen Franz Oswald aufmerksam wird. Völlig fasziniert nimmt sie an einem Seminar teil und wagt sich auf eine Reise in die Welt von Via Terra. Schon zu Beginn ahnt sie, dass etwas nicht stimmt, doch diese Warnsignale überhört sie, denn die Aussicht, Oswald zu gefallen, scheinen zu überwiegen. Viel zu spät realisiert sie, dass sie sich grundlegend geirrt hat. Nun ist nicht nur ihr Leben in Gefahr, denn die Sekte lässt niemanden gehen.

„Die Sekte – Es gibt kein Entkommen“ ist der Auftakt zu einer Thriller-Reihe aus der Feder von der schwedischen Autorin Mariette Lindstein, die hier eine Kombination aus Psycho-Spielchen und einer tragischen Hauptfigur verbindet.

Die Hauptgeschichte wird aus Sicht des Erzählers beschrieben, der Sofia begleitet und ihre Erlebnisse hautnah einfängt und wiedergibt. Doch zeitgleich wird am Ende eines jeden Kapitels durch kursiv gesetzte Absätze eine zweite Handlung präsentiert. Hier wird dem Leser aus der Ich-Perspektive eine psychisch auffällige Person nähergebracht, die für Aufregung sorgt.

Sofia Baumann ist die Hauptakteurin in dieser Erzählung. Sie ist eine durchschnittliche Frau, die auf schlechte Erinnerungen blickt. Nun wagt sie sich an eine hoffentlich positive Zukunft, ohne zu wissen, dass alles noch viel Schlimmer werden wird.

Da Sofia eine sympathische Person ist, fällt es leicht, sich auf ihr Abenteuer einzulassen und mit ihr mitzufiebern.

Die Handlung ist gut durchdacht und chronologisch dargestellt worden. Durch eine sehr bildliche Erzählweise ist es einfach, in die Geschichte hineinzufinden. Der Spannungsbogen wird langsam erhöht und bündelt dann in einem packenden Finale. Also insgesamt spürt der Leser, dass sich die Autorin viele Gedanken zu diesem Werk gemacht hat.

Interessantes Werk, das zum Mitfiebern animiert....

Mein persönliches Fazit:
Nachdem ich auf das Buch aufmerksam geworden bin, war mein Interesse an dieser Handlung immens hoch. Glücklicherweise durfte ich Sofias Geschichte miterleben, denn die Erzählung von Mariette Lindstein hat mich erreicht und zum Nachdenken animiert.

Bei dieser Erzählung hat mich besonders die Hauptfigur gereizt, die relativ naiv auf einen Psychopathen hineingefallen ist. Ich habe immer überlegt, wann könnte es ihr auffallen, weshalb ich einfach immer weiterlesen musste.

Mein einziger Kritikpunkt sind die etwas dürftigen Dialoge, die vielleicht der Übersetzung geschuldet sind. Jedenfalls wirken sie teilweise lahm und wenig realistisch. Doch davon habe ich mich nicht abhalten lassen und konnte so die aufregende Handlung mitverfolgen.

Also alles in allem bietet das Buch Spannung, Dramatik und eine interessante und nachdenkliche Handlung. Mit einem durchaus schlüssigen Finale verabschiedet sich der erste Band und entlässt mich zufrieden aus der Geschichte. Auch wenn ich weiß, dass es einen nächsten Teil gibt, muss ich diesen nicht unbedingt lesen, denn dieser Band beinhaltet eine in sich abgeschlossene Geschichte. Trotzdem wandert die Fortsetzung direkt auf meinen Wunschzettel für das kommende Jahr. Daumen hoch für einen soliden Thriller, der nachhaltig beeindruckt!