Rezension

„Irgendwann macht jeder einen Fehler.“

Kooma - Kerstin Sjöberg

Kooma
von Kerstin Sjöberg

Als der junge Kommissar Mikael Häkkinen von den Steilklippen stürzt muss dies sein älterer Kollege Antti Heikkinen mit ansehen. Er ist wie versteinert und kann überhaupt nicht klar denken, geschweige denn reagieren. Mikael ist nicht einfach so gestürzt, sondern wurde vom Mörder Jere Taskinen geschubst, so entzog sich dieser seiner Festnahme. Er flüchtet und als er an Antti vorbeihetzt lächelt er diesem frech zu.

Mikael liegt im Koma. Nun ist Antti auf sich allein gestellt den Frauenmörder dingfest zu machen. Ein weiterer Mord passiert und wieder hinterlässt Taskinen Hinweise.

Zitat, Pos. 100: „Immer wieder hinterließ er Hinweise, die ins Nichts führten.“

Der Zettel, der verkohlt zurückgelassen wurde weist auf den nächsten Mord hin. Aber was hat er zu bedeuten, denn zu entziffern sind nur noch MH 20?

Nun beginnt ein Katz- und Mausspiel. Kann Antti den Mörder fassen, bevor er wieder zuschlägt? 

Zitat, Pos. 90: „Sein Handy klingelte. Einer Explosion gleich durchbrach das Geräusch die Stille.“

Fazit:

Die Autorin Kerstin Sjöberg nimmt uns in ihrem Kurzkrimi mit nach Finnland. Das gelingt ihr sehr gut und schon bin ich mittendrin in der Mörderjagd.

Der Schreibstil ist leicht und flüssig lesbar. In kürzester Zeit habe ich den Kurzkrimi ausgelesen. Oft habe ich mich gefragt, ich weiß genau was passiert, warum seht ihr Kommissare das denn nicht?

Die Charaktere beschreibt Kerstin Sjöberg mit viel Feingefühl. Jeder hat hier sein eigenes Gesicht und wird mit Ecken und Kanten beschrieben. Antti mag ich sofort, denn wir erfahren auch, warum er sich solche Sorgen um seinen Kollegen macht. 

Er hat ein gutes Herz und fühlt sich mit seinen Aufgaben ein wenig überfordert. Ich konnte mit ihm fühlen und durch die Straßen jagen.

Zitat, Pos. 124: „Er musste seine Professionalität bewahren.“

Auch der Täter wird hier ausführlich beschrieben, er hat überhaupt kein Gewissen. 

Die Spannung ist greifbar. Viele Dinge sind mir als Leser gleich klar, aber es wird noch ewig darüber nachgedacht, bevor das Ermittlungsteam auf die Lösung kommt, die doch so einfach genau vor ihrer Nase liegt.

Dann kommt das Ende so schnell und ist nur kurz geschildert. So lässt mich der Kurzkrimi unzufrieden zurück, denn so einfach konnte es doch gar nicht sein. 

Ich vergebe hier 3 Sterne, eine Leseempfehlung kommt von mir nicht. Die Abzüge habe ich erklärt, aber dies ist ganz allein meine Meinung. Lest selbst.