Rezension

Irreführender Titel

Generation Beziehungsunfähig. Die Lösungen -

Generation Beziehungsunfähig. Die Lösungen
von Michael Nast

Nachdem ich "Generation Beziehungsunfähig" gelesen habe, war ich gespannt, was Nast nun dazugelernt hat, da ich damals nicht allzu viel aus dem Buch mitnehmen konnte als seine eigenen Datingerfahrungen und Beobachtungen / Bewertungen, woran eine womöglich entstehende Beziehung hat scheitern können.

Nun muss ich sagen: Offenbar ist Nast nicht viel weiter, denn entgegend des vielversprechenden Titels "Lösungen" gesteht er sich durch weitere Dating- und Beziehungserfahrungen ein, dass auch er noch immer nicht weiß, wie man gute Beziehungen führt bzw. gute PartnerInnen findet. Teilweise gewinnt er in der Theorie wichtige Erkenntnisse über sich, weshalb es mit wem auch immer in der Vergangenheit nicht geklappt hat, und sein Verhalten / das seiner Dates wohl keine Ausnahme ist. Einzige Botschaft also: Irgendwie funktioniert es nicht und wir müssen uns selbst reflektieren, uns fragen, was wir von einer Beziehung wollen und und dann mit diesem Wissen durchs Leben und das Dating gehen. Überraschung - das war mir tatsächlich auch schon klar, obwohl ich noch nicht annähernd 40 bin, noch nie Tinder benutzt habe und auch nicht zahlreiche Dates hatte. Vielleicht weiß ich ohne die ganzen Erfahrungen, die Nast gemacht hat, gar nicht, was ich alles (noch) nicht weiß und bin auch absolut auf dem Holzweg?

Was mir an der Lektüre gefallen hat ist der flüssige und teilweise witzige Schreibstil. Unterm Strich war es für mich ganz nett, Nast beim Denken zu folgen und teilweise absurde Datinggeschichten zu lesen. Darüber hinaus hatte das Buch für mich keinen Mehrwert. Obwohl ich ohne große Erwartungen - vor allem nicht in Bezug auf Lösungen - an das Buch gegangen bin, war ich überrascht, wie wenig neuen Input es enthält. Wer sich hier tatsächlich einen lösungsorientierten Ratgeber wünscht, würde ich sagen: Mehr Lösung als im Klappentext aufgeführt ist, gibt es meines Erachtens nicht in der Lektüre.