Rezension

Irreführender Titel, aber gutes Buch

A Passage to India - Edward Morgan Forster

A Passage to India
von Edward Morgan Forster

Bewertet mit 4 Sternen

Miss Adela Quested kommt nach Indien, um ihren Verlobten zu heiraten. In Begleitung seiner Mutter trifft sie ein und würde gerne Indien kennen lernen. Als Doktor Aziz - der an der alten Mrs. Moore, der Mutter des Verlobten, einen Narren gefressen hat - ein Picknick vorschlägt, bei dem die Marabar-Höhlen besucht werden sollen, sind beide Frauen hellauf begeistert.
Doch dann hat Adela das Gefühl, in einer der dunklen Höhlen sexuell belästigt worden zu sein. Doktor Aziz wird verdächtigt - und von da an ist nichts mehr so wie es vorher war...

Man philosophiere ein wenig über den Titel des Buches - "Die Reise nach Indien" - auf den ersten Blick jedoch ist der Titel sehr irreführend. Nirgendwo wird beschrieben, wie jemand nach Indien reist, alle Buchereignisse spielen sich direkt in Indien selbst ab. Warum also "a passage to India", wenn man schon in Indien ist?
Meint der Autor damit die geistige Reise, die einem hilft, Indien und "die Inder", die es laut diesem Buch doch gar nicht gibt, zu verstehen? Ist das eine Reise in die multikulturelle Lebenswelt und andere Lebensweise der Inder? Und wer ist es, der die Reise unternimmt? Miss Quested? Mrs. Moore? Aziz?
Oder gibt es eine ganz andere richtige Deutung? Oder gar keine?

Foster hat hier ein Buch geschaffen, das ich einfach toll fand. Die Probleme, die er daran ansprach und die scheinbar auf den britischen Imperialismus gemünzt sind, sind noch heute hochaktuell beim interkulturellen Dialog mit anderen Menschen, die eine andere Mentalität haben.

Also hochspannend :D.