Rezension

Irreführung

Menu d'amour - Nicolas Barreau

Menu d'amour
von Nicolas Barreau

Bewertet mit 2 Sternen

Bei Nicolas Barreaus neuem Roman “Menu d'amour“ handelt es sich um eine Kombination aus einer Kurzgeschichte (Seite 9 bis Seite 81) und einem Kochbuch (Seite 83 bis Seite 155). Das sowieso schon recht dünne gebundene Büchlein mit relativ großer Schrift und 18 kurzen Kapiteln, die teilweise mit halb leeren Seiten enden, reduziert sich auf diese Weise auf ein 14€ teures Etwas, das mich ziemlich enttäuscht hat. Diese Enttäuschung wäre mir erspart geblieben, hätte ich vor dem spontanen Kauf das Vorwort gelesen und durch das Buch geblättert. Wobei hier von zehn Lieblingsmenüs die Rede ist, ich jedoch nur acht zählen kann.

Die Kurzgeschichte ist ganz nett und sehr kurzweilig. Sie nimmt Bezug zu Barreaus erstem Roman "Das Lächeln der Frauen" und handelt von Henri Bredin, dem Vater der dortigen Protagonistin. Erzählt wird dessen persönliche Liebesgeschichte in den 60ern, die die Gründung seines Restaurants "Les Temps des cerises" mit den rot-weiß karierten Tischdecken sowie das Menu d'amour erklären.

In der zweiten Buchhälfte findet man dann wie schon erwähnt acht französische Menüs zum nachkochen, wobei die Rezepte sehr ausgefallen sind.

Alles in allem bin ich ziemlich enttäuscht. ich hatte angenommen, einen neuen Roman von Barreau gekauft zu haben und nicht ein Kochbuch mit abgedrehten französischen Rezepten, die ich kaum kochen werde. Aber wenn ich dem Autor im Vorwort glauben soll - was mir zugegebenermaßen schwer fällt - dann gibt es genug Leute, die sich genau so ein Buch gewünscht haben und demzufolge nicht enttäuscht werden.