Irren ist hauptsächlich männlich...
Bewertet mit 3.5 Sternen
... und zu großen Teilen auch weiblich, naja eben menschlich. Während Männer ja oft behaupten, dass wir Frauen unlogisch seien und deswegen vielleicht Denkfehler begehen, hat die Evolution sich was dabei gedacht. Denn eins ist mal sicher, so wie wir Frauen denken (ja gut, auch immer mehr Männer können das), durchschaut uns so schnell kein Computer.
Wo der Computer präzise, fehlerfrei und ohne Ablenkung sekundenschnell Lösungen bietet, schweift unser Hirn ab, sucht geradezu nach Zerstreuung und kriegt unter Druck nicht rechtzeitig die Kurve. Aber, und das ist einfach genial menschlich, auf seinen Umwegen und Abschweifungen entdeckt unser Zerebrum kreative Wege und Ansätze für Fragen, die wir so nicht gestellt haben.
Auch wenn die graue Masse in unserem Kopf sich sehr leicht ablenken lässt, schlampig und langsam arbeitet, falsche Erinnerungen produziert (liebe Kriminalisten, der Mensch ist kein geeigneter Zeuge), in Mathematik eine ziemlich Niete ist und sich dann auch noch erdreistet, aus Faulheit Denkschablonen zu benutzen, so ist es doch, nach dem letzten Stand der Wissenschaft, das beste Werkzeug für uns Menschen.
So, oder so ähnlich lautet das Fazit des Autors in diesem Buch, wobei ich anmerken sollte, dass Herr Beck keinerlei Unterschiede zwischen Männlein und Weiblein macht und diese leicht bissig gemeinten Einschübe ganz allein auf meinem Mist gewachsen sind.
Es liest sich leicht und locker, mit wenigen Fachbegriffen, dafür aber nicht in die Tiefe gehend. Bei manchen Absätzen hatte ich sogar den Verdacht, dass eine Erklärung fehlt, oder nicht richtig ausformuliert wurde. Schade. Dafür gabs kleine Denkspielchen und Beispiele aus der Praxis.