Rezension

Israelische Schriftstellerin und palästinensischer Journalist

Who the Fuck Is Kafka - Lizzie Doron

Who the Fuck Is Kafka
von Lizzie Doron

Sie treffen sich auf einer Friedenskonferenz in Rom: Die israelische Schriftstellerin und der palästinensische Journalist. Misstrauen und Vorurteile bewegen sie, aber sie kommen ins Gespräch und nähern sich einander an. Sie möchte gern ein Buch über ihn und ihre Beziehung schreiben, er möchte einen Film über sie und ihre Beziehung drehen. Doch da gibt es viele äußere Hindernisse: Er lebt in Jerusalem als Teil einer verdächtigen Minderheit und wird immer wieder von den Israelis schikaniert. Und auch die inneren Hemmnisse sind hoch: Kann man dem anderen trauen? Kann man sich auf ein echtes Gespräch einlassen? Und ist es möglich, Verständnis füreinander zu entwickeln und einen Frieden im Kleinen zu stiften?

Lizzie Doron erzählt aus der Ich-Perspektive, und sie mischt wie in allen ihren Büchern Autobiographisches mit Fiktion. Sie ist Tochter einer Holocaust-Überlebenden, und das hat auch ihr eigenes Leben geprägt. Lange hat sie sich als Opfer eines feindlichen Volkes erlebt und muss nun erkennen, dass auch ihr Volk andere tyrannisiert und zum Täter wird. Sich auf diese Perspektive einzulassen fällt schwer. Und so viel Ehrlichkeit bewegt mich als Leser und spricht mich an.