Rezension

Italienerin auf Sylt

Sonnendeck
von Gisa Pauly

Bewertet mit 4 Sternen

‘*‘ Meine Meinung ‘*‘

Um es vorweg zu schicken, ich hatte nicht das Gefühl, dass mir Hintergrundwissen ob der Unkenntnis der 8 Vorgängerbände fehlte. Das Buch ist in sich abgeschlossen und wichtige Informationen wurden einfach in Nebensätzen erwähnt, so dass keine Wissenslücke entstand.

Ich bin ja kein Freund von Genre-Schubladen und dieses Buch gehört auch in keine - es ist ein bisschen Krimi, Liebes-Familien-Freundschafts-Roman ... also eine bunte Mischung. Klingt ja klasse, doch ich muss zugeben, dass es mich nicht so wirklich vom Hocker riss.

Mamma Carlotta ist eine waschechte Italienerin, die zu Gefühlsausbrüchen neigt und äußerst kommunikativ ist. Doch selbst mir als „rheinische Frohnatur“ (wie ich hier in Hamburg häufig bezeichnet werde), ging sie stellenweise auf den Keks. Da war mir ihr Schwiegersohn, der wortkarge und dröge Kriminalhauptkommissar Erik Wolf, um einiges sympathischer. Aber Erik Wolfs Freundin nervte mich dann wieder mit ihrer schusseligen Art. Irgendwie fand ich wenige Charaktere, die ich sympathisch fand, weil sie teilweise echt extrem waren. Okay, das lässt die Handlung ob der Konflikte, die daraus entstehen, auch lebendig daher kommen, aber mich überzeugte es nicht so wirklich.

Die Krimischiene wurde dann leider in ihrem Tempo von den epischen Beschreibungen, zum Beispiel des Raumes, in dem sich Mama eingesperrt glaubt, gebremst. Da hätte ich mir mehr Tempo und weniger Detailfreude gewünscht.

Ganz besonders hat mich an dem Buch an sich genervt, dass es keine Kapitel oder Überschriften gibt. Nur Abschnitte zeigen an, wenn die Handlungsstränge wechseln.

Doch trotz aller Mopperei vergebe ich 4 Sterne auf dem Sonnendeck.

 

‘*‘ Klappentext ‘*‘

Hauptgewinn! Mamma Carlotta ist überglücklich, als sie einige Tage an Bord eines Kreuzfahrtschiffs gewinnt. Ihr Schwiegersohn, der Sylter Kriminalhauptkommissar Erik Wolf, kann ihre Freude jedoch nur bedingt teilen, denn seit einiger Zeit vermutet er einen Dieb an Bord der »Arabella«. Als sie das letzte Mal vor Anker lag, wurde gar der Besitzer eines Wenningstedter Restaurants ermordet. Wird Mamma Carlotta dem Täter an Bord näher kommen, als ihnen allen lieb ist?