Rezension

Italienische Duelle

Gloria und die Liebenden von Verona - Marlene Klaus

Gloria und die Liebenden von Verona
von Marlene Klaus

Klappentext:
Nach dem plötzlichen Tod ihres Geliebten begibt sich Gloria auf Reisen. Doch bevor sie Verona, ihre erste Station, erreicht, wird ihre Kutsche von einer in Tränen aufgelösten Italienerin gestoppt. Sie berichtet von einem Duell und einem Toten und bittet um Hilfe. Aber nicht nur der Tod des einen Duellanten wirft Fragen auf, der andere ist außerdem spurlos verschwunden. Gloria geht der Sache nach und erhält unerwartete und unwillkommene Hilfe von einem Landsmann, Alexander Lyndon. Obwohl der wenig sympathisch auftretende Lord sie von ihrer Suche abbringen möchte, erweist er sich schließlich doch noch als nützlich – was Glorias Meinung über ihn ändert, aber nur ein bisschen ...

Die Autorin:
Marlene Klaus, Jahrgang 1960, lebt in Baden Württemberg.
Von Haus aus Buchhändlerin, sammelte sie auch Erfahrungen als Taxifahrerin, Kellnerin und Postbotin. Für ihren ersten historischen Roman "Beschützerin des Hauses" erhielt sie 2006 ein Arbeitsstipendium des Förderkreises deutscher Schriftsteller in Baden Württemberg.
Gleichzeitig ist sie Mitautorin des Quo Vadis-Gemeinschaftsromans "Die vierte Zeugin", der im Spätsommer 2012 erschien und einen wahren Rechtsstreit im Köln des frühen 16. Jahrhunderts zur Grundlage hat.

Meine Meinung:
Gloria, die unter dem Tod ihres Geliebten leidet, begleitet ihre Tante Jo auf einer ausgedehnten Reise. Gerade befinden sie sich auf dem Weg nach Verona, als eine wild gestikulierende Italienerin namens Francesca die Kutsche anhält. Gloria hört heraus, dass es ein tödliches Duell gab, bei dem ein Freund den anderen erschossen haben soll. Der Schuldige ist der Verlobte der aufgelösten Frau, die von seiner Unschuld überzeugt ist. Er ist aber verschwunden.
In Gloria kommen tragische Erinnerungen hoch, und sie beschließt zu helfen.
Der Viscount Lord Alexander Lyndon, den Gloria unterwegs kennengelernt hat, will sich dem Fall unbedingt annehmen, denn für eine Frau geziemt es sich nicht, eine solche Untersuchung auf eigene Faust durchzuführen. Er erscheint anmaßend und besserwisserisch, und Gloria ist hin und her gerissen, was ihre Gefühlswelt betrifft.
Und so werden die beiden in den Mordfall verwickelt, der einige Überraschungen birgt und sie zwingt, zusammen zu arbeiten.

Das Buch bietet leichte Krimiunterhaltung, die mit den Schauplätzen von Verona und malerischen Beschreibungen von Italien gewürzt ist.
Die Suche nach dem Täter und was sich wirklich zugetragen hat, war interessant, obwohl ich mir manchmal etwas mehr Spannung gewünscht hätte.
Die Geschichte ist zwar ein Krimi, wird aber immer wieder durch den Besuch von Sehenswürdigkeiten aufgelockert, sodass es ruhigere Minuten gibt, in denen flaniert und auch über andere Dinge geredet wird.
Die Bekanntschaft bzw. die Beziehung von Gloria und Alexander Lyndon wird gut und nachvollziehbar beleuchtet. Manchmal musste ich schmunzeln, wie die beiden sich behandelten und trotzdem ein gutes Ermittlerduo bildeten.
Nach der Aufklärung des Falles konnte man lesen, dass es weitergeht und es eine Reihe wird. Ich könnte mir vorstellen, dass Gloria und Lyndon noch das eine oder andere Verbrechen aufklären, aber dann in England, wo sie eigentlich leben.

Mir hat der Schreibstil richtig gut gefallen.
Die Gestaltung des Buches wurde mit einem passenden Cover, einem roten Anschnitt und einer Zeichnung an jedem Kapitelanfang versehen und ist wunderbar aufeinander abgestimmt.

4 Sterne.