Rezension

It's only Rock 'n' Roll

AC/DC - Hell ain't a bad place to be - Mick Wall

AC/DC - Hell ain't a bad place to be
von Mick Wall

Mick Wall, Autor von „AC/DC – Die Bandgeschichte“, ist eine schillernde Figur im britischen Musikbusiness. Angefangen hat er Mitte der siebziger Jahre als Musikjournalist, danach folgt die Gründung einer PR-Agentur, die die Pressearbeit für so renommierte Gruppen wie Black Sabbath und Dire Straits macht, danach Mitarbeit bei Kerrang!, einem Hardrock– und Heavy Metal Magazin, die er aber wegen Unstimmigkeiten Ende 1991 beenden musste. Wall hat bereits zahlreiche Bandbiografien geschrieben, unter anderem über Led Zeppelin, Iron Maiden, Metallica und eben auch sein neuestes Werk über AC/DC.

Bei der australischen Band musste sich der Rockjournalist auf Aussagen des AC/DC-Umfeldes und Informationen von Weggefährten verlassen, da sowohl die Bandmitglieder als auch die Young-Brüder nicht für Interviews zur Verfügung standen.

Die in Schottland geborenen Brüder Angus und Malcolm Young kommen Anfang der sechziger Jahre mit ihren Eltern nach Australien. Ihr musikalisches Handwerk lernen sie in verschiedenen Bands, bis sie Ende 1973 beschließen, eine eigene Band zu gründen. Mitstreiter sind schnell gefunden, und so folgt an Silvester der erste öffentliche Auftritt der neugegründeten Rockband.

Aber bereits ein knappes Jahr später gibt es Probleme mit dem damaligen
Sänger Dave Evans, der daraufhin durch Bon Scott ersetzt wird. Und damit geht es Schlag auf Schlag – die australischen Hard Rocker veröffentlichen zahlreiche Alben und werden zum Begriff in der Szene.

Und gerade auf diese Jahre mit Bon Scott richtet Mick Wall seinen Fokus, beschreibt und kommentiert sie - höchst interessant und teilweise auch amüsant, je nachdem wer zu Wort kommt - aus den verschiedensten Blickwinkeln. Diese Ära geht zu Ende, als Scott im Februar nach einem Saufgelage erstickt. Ein heikles Thema, denn die Alkoholsucht einzelner Bandmitglieder gefährdet immer wieder den Fortbestand der Band. So fehlen phasenweise einmal Phil Rudd über einen längeren Zeitraum sowie Malcolm Young, weil sie auf Entzug sind.

In „AC/DC – Die Bandgeschichte“ hat der Autor viele lesenswerte Informationen zu dieser Kultband zusammengetragen und präsentiert diese offen, ehrlich und schnörkellos - genauso, wie die Musik der Hard Rocker ist. AC/DC haben Rock ‚n‘ Roll gelebt, immer auf der Überholspur, und genau das ist es, was sie so faszinierend macht und was Wall seinen Lesern vermittelt.