Rezension

Jack im Eastend

Jakob Wolff - Düsteres London -

Jakob Wolff - Düsteres London
von Regine D. Ritter

Klappentext:

Jakob Wolff und Lilo haben sich im London des Jahres 1888 eingelebt. Er führt einen kleinen, aber feinen Tee­laden. Lilo hingegen hat den Baronet Sir Robert Tarleton gehei­ratet und ist damit in die High Society der Stadt aufgestiegen.

Doch in London existieren gesellschaftlich sehr unter­schiedliche Parallel­welten. In den Armen­vierteln der Stadt greift das Entsetzen um sich, als inner­halb kurzer Zeit mehrere Frauen brutal ermordet werden. Wer ist der Täter, der die Polizei öffent­lich ver­höhnt und immer einen Schritt voraus zu sein scheint?

 

Rezension:

Ein unfreiwilliger Pakt mit dem Teufel beschert Jakob und Lilo ein beinahe unsterb­liches Leben. Um dieses zu erhalten, müssen sie jedoch jährlich ein anderes Leben nehmen. Mehr oder weniger regel­mäßig eine neue Identität anzu­nehmen, ist bei einem solchen Leben natürlich unver­meidlich. Gegen­wärtig leben sie in London, wo Jakob als Tee­händler tätig ist und Lilo einen reichen Adligen gehei­ratet hat. Doch dann gerät die Stadt in Aufruhr, denn ein wahr­haft bestia­lischer Mörder treibt sein Un­wesen.

Bei „Jakob Wolff“ handelt es sich um eine recht unge­wöhnliche Fantasy-Reihe. Wech­selnde Autoren erzählen Episoden aus dem jahr­hunderte­langen Leben des Prota­gonisten und seiner Schicksals­gefährtin. Auch wenn die einzelnen Novellen und Kurz­geschichten sich natürlich in die Gesamt­story inte­grieren, sind sie doch recht eigen­ständig. Regine D. Ritters im Jahre 1888 ange­siedelte Episode „Düs­teres London“ ist nach dem 1773 han­delnden „Der Alche­mist“ von Lucian Caligo erst der 2. Band dieser Reihe, der seinen Weg zu mir fand. Um es vorweg­zunehmen: Ich sollte mir die fehlen­den Teile unbe­dingt auch mal ansehen.

Regine D. Ritter verknüpft die beiden Charaktere dieser Reihe im vorlie­genden Band mit der histo­rischen Figur Jack the Rippers. Im Gegen­satz zu vielen anderen litera­rischen Verar­beitungen dieses Massen­mörders hält sich die Autorin dabei recht eng an histo­risch verbriefte Details. Bei dem Wenigen, was man nach­prüfbar von der histo­rischen Person weiß, stellt es kein größeres Problem dar, den Prota­gonisten Jakob in die Gescheh­nisse zu inte­grieren. Auch die schwie­rigen sozialen Verhält­nisse des Londons dieser Zeit werden thema­tisiert.

Die Autorin erzählt die Geschichte in einer fesseln­den Weise, wobei der Fokus zwischen Jakob und Lilo wechselt.

 

Fazit:

Die zur Unsterblichkeit verfluchten Helden dieser Reihe treffen auf Jack the Ripper. Fantasy, Crime und Historie treffen sich.

 

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