Rezension

Jenseits von Traum und Wirklichkeit

Drachen der Finsternis - Antonia Michaelis

Drachen der Finsternis
von Antonia Michaelis

Bewertet mit 5 Sternen

Die Geschichte spielt in Nepal, ein Ort, der vermutlich selten Schauplatz in Büchern oder Filmen ist. Die Beschreibungen der Autorin lassen Bilder vor dem inneren Auge des Lesers entstehen, Bilder von wunderschönen Landschaften, sodass der Leser das Gefühl hat, selbst durch die Berge Nepals zu reisen.
Zusammen mit zwei vierzehnjährigen Jungen, die sich nur zufällig begegnet sind. Christopher, ein deutscher Junge, der seinen in Nepal verschwundenen Bruder sucht. Und Jumar, der Kronprinz von Nepal, der sein Volk retten will. Soweit nichts Außergewöhnliches. Doch Christopher saß eben noch in seinem Zimmer, um dann im nächsten Moment in Nepal zu sein. Und Jumar ist seit seiner Geburt unsichtbar.
 
Zusammen brechen sie auf, zu einer Reise voller Gefahren. Einer Reise mit unklarem Ausgang, während der sie sich verändern werden. Eine Reise vor dem Hintergrund eines Bürgerkriegs.
Die Entwicklung der Freundschaft zwischen den Beiden aber auch die Entwicklung des Einzelnen wird nachvollziehbar dargestellt. Im Verlauf ihrer Reise wachsen sie über sich selbst hinaus, lernen ihre Stärken und Schwächen kennen und bleiben doch sie selbst. Und bleiben doch zwei vierzehnjährige Jungen, die niemals zu Superhelden mutieren, sondern sich immer noch authentisch verhalten.
Gleichzeitig sind sie vielschichtige, individuelle Charaktere, die sowohl Stärken als auch Schwächen haben und eigentlich ganz normale Jungen sind. Keine Helden. Nur zwei vierzehnjährige Jungen, die der Leser schnell in sein Herz schließt.
 
Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht dieser beiden Jungen erzählt und die Geschichte hat einen speziellen Aufbau.
Der flüssige Schreibstil hebt sich von der Masse ab und ist immer wieder humorvoll und gleichzeitig fesselnd, sodass ich mich kaum von der Geschichte losreißen konnte, die einen mit einer konstanten Spannung in ein exotisches Land voller Magie reißt.
  
Im Verlauf der Handlung treffen die beiden Protagonisten auf weitere Charaktere, aus denen sich einige wichtigere, vielschichtigere herauskristallieren, während die weniger relevanten oft blasser bleiben.
Auch Gut und Böse lässt sich nicht einfach einteilen und sind oft anders als erwartet.
Das Buch ist manchmal gefühlvoll, dann gibt es wieder überraschende Wendungen. Auf jeden Fall folgt es keinen üblichen Schemen, sondern stellt eine neue, innovative und fantasievolle Idee dar.

Doch das Besondere des Buches ist der Stil, wie sich die Geschichte zwischen Traum und Wirklichkeit bewegt - ein Stil, der sich von der Masse abhebt.