Rezension

Jugendbuch mit unsympathischer Protagonistin, die aber zur Geschichte passt

Zur Hölle mit Bridget - Paige Harbison

Zur Hölle mit Bridget
von Paige Harbison

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt:
Bridget ist so eine richtige Tyrannin, sie macht jedem das Leben zur Hölle. Ihr Freund hat sie deswegen schon verlassen und auch ihre Freundinnen können es nur schwer ertragen. Dann kommt eine neue auf ihre Schule: Anna Judge, sie zieht sofort alle auf ihre Seite und sorgt dafür das sich alle gegen Bridget stellen. Jeder traut sich etwas gegen sie zu sagen.
Bridget flüchtet nach einem für sie schlimmen Tag aus der Schule und hat einen Unfall. Sie ist nicht tot, lebt aber auch nicht und bekommt vor Augen geführt wie sie sich die letzten Jahre verhalten hat und was sie damit den Menschen um sich rum angetan hat. Nur wird das helfen Bridget wieder auf den richtigen Weg zu bringen?

Meine Meinung:
Zur Hölle mit Bridget beginnt mit dem Unfall und beschreibt dann erst die Zeit davor. Etwa die Hälfte des Buches ist die Beschreibung von Bridgets Leben und wie sie den Menschen um sich rum das Leben zur Hölle macht. Dabei ist nicht wirklich klar warum sie so geworden ist. Das kommt erst später.

Der Schreibstil ist locker und flüssig. Die Geschichte ist interessant erzählt und ich wollte wissen wie es ausgeht. Was weiterhin passiert und das obwohl mir Bridget mehr wie unsympathisch war.
Bridget ist ein Biest und hat alle schlechten Eigenschaften die man sich vorstellen kann. Sie ist Egoistisch, undankbar und lieblos. Das sie überhaupt noch Freunde hat wunderte mich als Leser schon. Ebenfalls wunderte es mich das die Menschen um sie rum nicht gehen, denn das was sie aushalten müssen ist schon immens. Die Rolle Bridget muss so sein, denn dieses Buch ist mal aus Sicht der "Bösen" geschrieben und nicht aus Sicht eines Opfers. Trotzdem ist es etwas schwierig wenn man die Protagonistin nicht mag. Hier hätte ich gerne am Anfang schon ein wenig mehr über die Motivation erfahren. Warum ist sie so? Was treibt sie an hier und da so zu handeln wie sie es tut. Vielleicht hätte sich dann schon etwas Verständnis ausgebaut. Da dies nicht geschieht wurde ich mit Bridget zunächst nicht warm.
Viel mehr mit den Opfern, wobei die für mich recht blass blieben, denn erstmal wurden sie so gezeigt wie Bridget sie sieht als Mittel zum Zweck. Egal ob es ihre Freundinnen  Jilliane oder Meredith sind, ihr Lehrer, ihre Stiefmutter oder ein Mitschüler. Sie alle werden von ihr benutzt und nieder gemacht und als Leser sieht man in der ersten Hälfte ihre Sicht. Erst in der zweiten Hälfte lernt man die Figuren besser kennen.

Am Ende ist alles gut und abgeschlossen. Allerdings kam mir das Ende so wie es ist dann doch zu schnell. So ohne Probleme lies sich alles wieder gerade biegen und das in einer Geschwindigkeit die ich für den langen Vorlauf einfach für zu übereilt empfand. So als ob das Buch bei Seite 350 zu Ende sein muss und alles bis dahin geregelt sein muss. Schade, denn hier hätte ich mir ein wenig mehr Realität gewünscht.