Rezension

Jugendliches Romantasy über ein zufälliges Liebesschicksal

Intertwined. Durchs Schicksal verbunden -

Intertwined. Durchs Schicksal verbunden
von Ayleen Beekmann

Bewertet mit 4.5 Sternen

Bei Intertwined. Durchs Schicksal verbunden handelt es sich um ein jugendliches Romantasy-Buch aus der Feder der deutschen Autorin Ayleen Beekmann rund um die göttlichen Nachfahren Willow und Maverick sowie einem versehentlich falsch gesponnenen Liebesfaden. Das Buch und die Geschichte um Willow und Maverick ist beendet und in sich abgeschlossen. Das Buch ist als Einzelband erschienen, jedoch haben einige Nebencharaktere - Declan - in meinen Augen eindeutig das Potential für eine eigene Geschichte und ein Mädchen darf wohl doch nochmal träumen dürfen…
Ich war und bin immer noch absolut schockverliebt in dieses Cover. Es ist einfach wunderschön und der Grund, warum zunächst überhaupt mein Interesse auf die Geschichte gefallen ist. Die harmonierenden Farben, das auffallende Gold, die kleinen Details, die eindeutig als Schicksalsfäden interpretierbar sind und die verschlungene und trotzdem klare Schrift. Das Cover hat etwas mythisch Magisches an sich und mich sofort in seinen Bann gezogen. Und dann habe ich den Klappentext gelesen und es war unwiderruflich um mich geschehen, denn ich LIEBE Geschichten um die griechische Mythologie.
In Intertwined wird die Geschichte der jungen Willow, Nachfahrin einer Schicksalsgöttin, erzählt, welche mehr schlecht als recht das Schicksal der verschiedenen Menschen in London spinnt. Gerade als sie sich mit ihrer vorbestimmten Rolle abzufinden beginnt, spinnt sie versehentlich einen Liebesfaden zwischen sich und dem Hades-Sohn Maverick und verstößt damit gegen jede Regel ihrer Welt. Der einzige Ausweg aus dem Schlamassel ist eine Zusammenarbeit. Widerwillig lässt der attraktive Hades-Sohn sich darauf ein, doch er fordert einen hohen Preis. Willow bleibt keine Wahl, als darauf einzugehen, denn schließlich steht ihr Leben auf dem Spiel – und vielleicht auch ihr Herz …
Die Geschehnisse in Intertwined werden ausschließlich aus der Ich-Perspektive der weiblichen Protagonistin Willow dargestellt, so dass man in ihre Gedanken- und Gefühlswelt sehr gut eintauchen kann. Für mich war Willow dadurch auch ein sehr greifbarer Charakter. Bei Maverick gestaltet sich dies schon wesentlich schwieriger. Für mich war er lange ein undurchschaubarer und mysteriöser Charakter, bei dem ich mir nicht sicher war, ob ich ihm vertrauen und mein Herz an ihn verlieren sollte. Trotzdem weisen beide Charaktere eine beeindruckende Tiefe auf, verhalten sich für ihr Alter authentisch und auch die Probleme und die darauffolgenden Reaktionen konnte ich zumeist sehr gut nachvollziehen.
Die Liebesgeschichte von Willow und Maverick hat einen Hauch von Enemies-to-Lovers, obwohl die beiden sich eher gezwungenermaßen zunächst nicht so gut verstehen und sich auch erst eine Freundschaft entwickelt, bevor Gefühle ins Spiel kommen, was ich persönlich als sehr authentisch und realistisch wahrgenommen habe. Neben der Liebesbeziehung hat mir besonders die familiäre Beziehung zwischen Willow und ihren Verwandten gefallen – das vorherrschende, gegenseitige Vertrauen und der Wunsch, die Personen, die man liebt, um jeden Preis zu beschützen, konnte man durch die geschriebenen Wörter einfach spüren.
Ansonsten sind mir die Nebencharakter und deren individuellen Geschichten fast ein wenig zu kurz gekommen und hätten meines Erachtens mehr betrachtet werden können, was sicherlich auch der Tiefe der Geschichte noch gutgetan hätte. Hier waren mir einige Nebencharaktere – gerade da es in dem mit 291 Seiten relativ kurzem Buch verhältnismäßig viele semiwichtige Nebencharakter gab - zu flach und wirkte eindimensional und wenig ausgearbeitet.
Auch waren im Verlauf der Geschichte einige Geschehnisse etwas vorhersehbar, was die vielen genialen und unvorhersehbaren Zwischenfälle fast etwas zunichte gemacht hat, dennoch war immer eine gewisse Grundspannung in jedem Satz zu spüren.
Der Schreibstil von Ayleen Beekmann hat mir ausgesprochen gut gefallen, auch wenn er eher etwas einfacher gehalten war. Aber vielleicht konnte ich die Geschichte gerade deswegen so schnell und flüssig lesen. Zudem habe ich super schnell in die Geschichte gefunden, auch wenn mir von Zeit zu Zeit die ganz konkreten Bilder vor Augen gefehlt haben.

Abschließendes Fazit:
Ich kann mir zwar vorstellen, dass Intertwined. Durchs Schicksal verbunden nicht für alle Romantasy-Liebhaber:innen etwas ist, da es schon eindeutig an ein jüngeres Publikum gerichtet ist und ich mir vorstellen könnte, dass mir die Geschichte vor wenigen Jahren noch besser gefallen hätte, aber mich konnte die mythische Geschichte um Willow und Maverick wirklich begeistern. Und ich spreche gerne eine eindeutige Leseempfehlung mit wohlverdienten 4,5 Sternen aus.