Rezension

Jugendroman mit Tiefgang

Emmas Herzdilemma -

Emmas Herzdilemma
von Stefanie Gerstenberger

Bewertet mit 4 Sternen

Eine Sommergeschichte mit zwei möglichen Ausgängen: 
Emma ist 15 Jahre alt und baut zum Anfang der Sommerferien richtig Mist – als Konsequenz soll sie für die Ferien zu ihrer verhassten Tante nach Rom reisen und Putzdienst in deren Pension absolvieren. Absoluter Horror! Während die eine Emma nach Rom reist und den niedlichen Leo kennen lernt und vor allem endlich erfährt, was Verantwortung bedeutet, bleibt die Emma der Parallelwelt in Köln, lernt ihren Opa besser kennen und trifft sich mit ihrem Schwarm Oscar in der Eisdiele um die Ecke. In beiden Zeitsträngen ist jedoch nicht immer alles eitel Sonnenschein und Emma muss über sich hinauswachsen und erlebt einen Sommer mit vielen Aufs und Abs!

 

Bisher kannte ich die Autorin Stefanie Gerstenberger nur von Erwachsenenromanen – der Klappentext dieser Geschichte hatte es mir aber sofort angetan, weshalb ich das Jugendbuch unbedingt lesen wollte! Emma ist mir dabei zunächst sehr unsympathisch gewesen, denn sie ist zu Beginn ein stinklauniger Teenager, sehr verwöhnt und verhält sich oft nicht so, wie ich es mir gewünscht hätte. Im Verlauf beider Zeitstränge entwickelt sich Emma jedoch sehr und wird zunehmend reifer, achtet auf sich und ihre Mitmenschen und wächst über sich hinaus. Diese Entwicklung hat die Autorin wunderbar eingefangen und zum Ende war ich mit Emma versöhnt! 

 

Stefanie Gerstenberger schafft es wirklich hervorragend, Atmosphäre zu kreieren. Sowohl negative als auch positive Stimmungen kamen direkt bei mir an und am besten haben mir dabei das unbeschwerte Sommerfeeling in Rom und die süßen, romantischen Situationen mit Luca gefallen! Dieser Roman war entgegen meiner Erwartungen jedoch nicht nur rosarot und zuckersüß – die Autorin hat viele wichtige Themen, insbesondere für Teenager-Mädchen, angesprochen und klar aufgelöst, was richtig und was falsch ist. So hat Emmas beste Freundin z.B. deutlich klargestellt, dass ein distanzloser, übergriffiger „Freund“ kein Freund ist und es wichtig ist, dass man den Mund aufmacht! Insgesamt bietet dieser Roman daher zuckersüße Momente wie auch Stoff zum Nachdenken!