Rezension

Kalter Auftakt in Nachkriegsrussland

Der kalte Glanz der Newa -

Der kalte Glanz der Newa
von Ben Creed

Bewertet mit 4 Sternen

Thriller, deren Handlung in der Nachkriegszeit spielen, haben meiner Meinung nach schon was Einzigartiges an sich. Letztes Jahr las ich den Thriller „Black Sun“ aus dem Bastei Lübbe Verlag, der identisch wie dieser Thriller in Russland in der Nachkriegszeit spielt. Da mir das Setting bei „Black Sun“ sehr gefallen hat, habe ich mich auf „Der kalte Glanz der Newa“ sehr gefreut!
In diesem Thriller befinden wir uns im kalten Leningrad. Es ist das Jahr 1951. Wie auf Notenlinien werden fünf verstümmelte Leichen zwischen den Bahngleisen aufgefunden. Ein grausamer Anblick, welcher sogar den charakterstarken Leutnant Rossel erschüttert. Trotzdem muss Rossel den Fall aufklären. Als wäre dies hart genug, da der Täter fast keine Spuren hinterlassen hat, holt den Leuntnant seine Vergangenheit ein. Kann er trotzdem seine Ermittlungen weiterlaufen lassen?
Das Buch bietet direkt einen nicht einfachen Einstieg, da man mit dem grausamen Tatort als Leser vertraut gemacht wird. Es herrscht eine gute Spannung von Beginn an, da man als Leser herausfinden möchte, warum ausgerechnet die Leichen wie auf Notenlinien hinterlassen worden sind. Zudem gelingt es dem Autorenduo schon am Anfang des Thrillers eine sehr kalte, teils düstere Atmosphäre zu kreieren. Man spürt als Leser, wie der Krieg noch die ganzen Nebenfiguren sowie die Landschaften beeinflusst hat. Zudem kann man sich alles sehr bildlich vorstellen. Das zu lesen war für mich teilweise sehr erschütternd aber interessant, da diese Zeit ich besonders aus den Erzählungen meiner Großeltern kenne.
Schwierig fand ich jedoch mir die ganzen Namen zu merken. Auch wenn ich selbst mit slawischen Namen vertraut bin, fand ich es sehr schwierig, mir die ganzen Namen der Figuren – abseits von Rossel – zu merken. Man trifft an der Seite von Rossel viele Nebenfiguren wie weitere Leutnants, Soldaten, Ärzte etc., die meines Erachtens nach, sehr komplizierte Namen haben (no offense!) und sehr ähnlich klingen.
Die Plotidee fand ich durch die Autoren auch gut gewählt. Es ist kein einfacher Fall, da ich finde, dass er sehr detailliert entworfen worden ist. Ich habe selber gemerkt, dass ich einzelne Stellen zwei Mal lesen musste, weil ich zum Beispiel ein Schlüsseldetail überlesen habe. Deswegen ist bei diesem Buch viel Konzentration gefragt. Folglich kommt man in diesem Buch auch nur recht schleppend voran, was sich aber trotzdem lohnt.
Fazit: Wer also Lust auf eine Reise in das kalte Russland in der Nachkriegszeit hat und dabei einen spannenden sowie sehr komplexen Plot verfolgen möchte, sollte sich mit diesem Thriller vertraut machen. Da es der Anfang einer neuen Reihe ist, freue ich mich schon auf den zweiten Band.