Rezension

Kalter Kaffee

Schnitzlerlust - Hermann Bauer

Schnitzlerlust
von Hermann Bauer

Bewertet mit 2 Sternen

...spannungsarm und unglaubwürdig

Während die 7. Schulklasse des Floridsdorfer Gymnasiums sich mit der Analyse und späteren Aufführung von Schnitzlers Werk beschäftigt, wird in der Pension Vogelsang gewissermaßen der Ernstfall, sprich die Praxis geprobt. Dummerweise ist am Ende des frivolen Wochenendes eine Tote zu beklagen, die die Teilnehmer dazu zwingt sich ihren Ehepartnern zu erklären.

Die ganze Geschichte ist hochnotpeinlich und jeder versucht seine Haut, vor allem aber seine Ehe zu retten. Dies ergibt ein undurchsichtiges Wirrwarr dem die Polizei nicht recht gewachsen ist, so dass man lieber den Oberkellner Leopold ermitteln lässt. Als ambitionierter Hobbyermittler lässt er sich nicht lange bitten und verlagert die Ermittlungsarbeiten kurzerhand an seinen Arbeitsplatz. Unter Zuhilfenahme des ein oder anderen alkoholischen Getränks, entlockt er den verdächtigen Personen so manches Geheimnis. Eines dieser Geheimnisse ist es dann auch, dass ihn auf die richtige Spur bringt und so kann er am Ende tatsächlich klären wer Klara erschlagen hat.

Fazit
Eine sehr spannungsarme Geschichte weitab von Realität und Glaubwürdigkeit, die sich leider ohne den aufgrund des Untertitels zu erwartenden Wiener Schmäh, mühsam dahinschleppt. Am Ende ist man daher heilfroh wenn der Mörder endlich gestellt ist und verzichtet demzufolge auch nur allzugerne gerne darauf, das der Tat zugrundeliegende Geschehen infrage zu stellen. Schade, denn die Idee hätte durchaus das Potential für eine spannende Krimi-Satire gehabt.