Rezension

Kampf gegen die Angst

Wiedersehen in Red Oak Mountain - Marla Grey

Wiedersehen in Red Oak Mountain
von Marla Grey

Bewertet mit 3.5 Sternen

Der Roman "Wiedersehen in Red Oak Mountain" ist das literarische Debüt von Marla Grey. Sie erzählt von Olivia Harrison, die ihr altes Leben hinter sich gelassen hat, um mit ihrer 13 Monate alten Tochter ein neues Leben im beschaulichen Red Oak Mountain zu beginnen. Vor ihren Freunden hütet sie ein dunkles Geheimnis, das ihr Leben schwer beeinträchtigt. Nach dem Tod ihrer Großmutter kehrt sie in ihre alte Heimat zurück, wo sie ihrer Vergangenheit nicht länger entkommen kann.

Das Cover des Romans ist sehr ansprechend in warmen Brauntönen gestaltet. Es zeigt eine verschüchtert wirkende Frau, die sich eng an einen dunkelhaarigen Mann schmiegt, der ihr Rückhalt und Schutz zu bieten scheint.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm. Sie schreibt kurz und prägnant, und lässt den Leser an den Gefühlen ihrer Protagonistin teilhaben, die vor physischem und psychischem Missbrauch aus ihrer alten Heimat geflohen ist und sich zusammen mit ihrer kleinen Tochter eine neue Existenz aufzubauen versucht. Olivia ist ein sehr ängstliches labiles Mädchen, das unter den vergangenen Erlebnissen leidet und durch ihre neuen Freunde Roux und Jenna gestützt werden muss, die selbst schwere Traumata zu bewältigen haben.

Leider hat mich der Roman nicht völlig überzeugt. Die Geschichte weist einige Schwächen in der Dramaturgie auf. Die Spannung wird durch zu viele Wiederholungen gebremst, und der Showdown, in dem Olivia sich auf ihre Stärke besinnt, ihre Entführer austrickst und sich aus eigener Kraft zu ihren Freunden rettet, erscheint angesichts der Labilität der Protagonistin etwas unglaubwürdig. Auch das Ende bleibt weitgehend offen. Wir erfahren nicht, ob die Peiniger von Olivia wirklich für ihre Taten zur Verantwortung gezogen werden und verurteilt werden. Deshalb kann ich nur 3,5 Sterne vergeben.