Rezension

Kampf um Seoul

Emerald Witches -

Emerald Witches
von Laura Labas

Bewertet mit 4 Sternen

Der letzte Funke fehlt

„Emerald Witches – Seidenblume“ ist der zweite und finale Band der Fantasy-Dilogie Die Hexen von Seoul von Laura Labas.

Das verbotene Ritual der Hexen des Opalzirkels hat nicht das gewünschte Ziel erreicht, denn das Monster, welches die Hexen heraufbeschworen haben, verfolgt seine eigenen tödlichen Absichten. Seoul wird von der finsteren Macht förmlich überrannt und sowohl Dämonen als auch Hexen befinden sich auf der Flucht. Hana, die junge Hexe des Smaragdzirkels, hat durch die Beschwörung ihre Magie verloren. Der Dämon Bobby, dem sie blind vertraute, hat sie verraten, und Hana will ihn unbedingt zur Rechenschaft ziehen. Doch das uralte Monster hat eigene Pläne mit Hana und in seiner Gewalt bleiben ihr nicht mehr viele Möglichkeiten, den Untergang abzuwenden.

 

Die Handlung setzt nach dem heftigen Cliffhanger des Vorgängerbandes nahtlos ein und man wird schnell von der Story mitgezogen. So ziemlich alles ist schiefgegangen und nach dem Verlust ihrer Magie bleibt Hana zunächst nur das nackte Überleben und ihr Wunsch, Bobby nach seinem Verrat zur Rede zu stellen.

Ich hatte echt gehofft, Hana würde sich im zweiten Band deutlich mehr entwickeln und endlich zu ihrer Stärke finden. Mir persönlich ist Hana einfach zu naiv, zu lieb, zu zurückhaltend, zu defensiv und zu unterwürfig. Würde sich daran im Laufe der Zeit etwas ändern, wäre es in Ordnung, aber sie bleibt leider die meiste Zeit in dieser Rolle. Vieles passiert ihr ihr einfach nur und sie findet sich damit ab. Das hat mich oft frustriert und ich war stellvertretend wütend.

Bobby hat da ein paar mehr Ecken und Kanten, aber auch er bleibt der nette Dämon, der er war.

Die Bösewichte sind in diesem Teil eindeutig die spannenderen und facettenreicheren Charaktere, die für ein wenig Action und Dynamik sorgen. Die Story an sich ist gut aufgebaut und hat auch viel Potenzial, aber die verschlafene und passive Art von Hana konnte mich nicht richtig mitreißen.

Im ersten Teil haben mich die vielen koreanischen Begriffe weniger gestört, aber diesmal bin ich häufiger darüber gestolpert und musste erst nachschlagen, was die Figur denn nun gesagt hat. Das Setting und die Grundidee haben mir richtig gut gefallen, aber die Heldin hat mich diesmal weniger überzeugt.

 

Mein Fazit:

Die Hexen von Seoul könnten ein bisschen mehr Profil vertragen, aber ich gebe trotzdem eine Leseempfehlung!