Rezension

Kann als Einzelband so eigentlich nicht stehen

Die Unbekannten - Dean R. Koontz

Die Unbekannten
von Dean R. Koontz

Bewertet mit 3.5 Sternen

Auf einem einsamen Spaziergang begegnet Grady Adams Unglaubliches: zwei hundeähnliche Wesen, die nicht von dieser Welt zu sein scheinen. Woher aber kommen sie dann? Und noch wichtiger: Weswegen sind sie hier? Im Namen der nationalen Sicherheit riegeln Soldaten und Wissenschaftler das Gebiet ab.
Aber wer ist die eigentliche Gefahr? In einer Welt, die von Tag zu Tag mehr dem Bösen anheimfällt, steht Grady Adams vor der Entscheidung seines Lebens.

Um ehrlich zu sein bin ich ziemlich verwirrt. Das Buch hat unglaublich viele Seiten, die ich an Büchern liebe und die sich schon in "Stimmen der Angst" angedeutet haben, in diesem Buch aber deutlicher hervorgetreten sind. Ein Haiku spielt eine gewisse Rolle (erst dank Koontz habe ich dieses wundervolle Genre erst kennengelernt) und teilweise sind in diesem Buch Sätze und Aussprüche drin, die man wegen ihrer unfassbaren philosophischen Schönheit ganz gewiss nicht in einem Thriller vermutet hätte.
Gleichzeitig haben wir Spannung, abgründige Vergangenheiten bei allen Beteiligten und die Feststellung, wie am Ende alles und jeder miteinander irgendwie in Verbindung steht.

Aber... und das ist ein ziemlich großes Aber... es wirkt auf mich alles ein wenig wie fast 450 Seiten Prolog. Klar, nicht alles und es gibt tatsächlich genau ZWEI Handlungsstränge, die in meinen Augen tatsächlich vollständig aufgelöst werden (einer davon ziemlich gut und ein zweiter... naja, Geschmackssache, in meinen Augen zu viel heile Welt am Ende), aber zwei sind einfach bei Weitem nicht alle.
Die Schönheit der Tiere und die Tatsache, dass sie irgendwie die Seelen aller Lebewesen heilen, die ihnen begegnen, werden teilweise überstrapaziert, während die Frage, die sich mir beim Lesen stellt, bis zum Ende einfach nicht gelöst wird:
- Wer sind sie?
- Wo kommen sie her?
- Warum haben sie all die besonderen Eigenschaften, die sie besitzen?
Und was hat es eigentlich mit der Umstrukturierung der Gesellschaft auf sich, die in einem der Handlungsstränge immer wieder beschworen wurde, die aber am Ende nicht mehr erwähnt wurde?
Wieso sind die Geheimdienste der USA so wenig informiert, dass das Ende, wie es im Buch eingetreten ist, tatsächlich eintreten konnte?

Ich habe keine Ahnung, was dieses Buch vertragen hätte - eine Straffung oder ein paar hundert Seiten mehr, die diese ganzen offenen Fragen beantworten oder schlicht einen zweiten Teil. So aber fühle ich mich ein wenig ratlos zurückgelassen und frage mich, was mir der Autor eigentlich damit sagen wollte.

Kennt es jemand von euch und kann man mit Hilfe von Spoilern vielleicht die einzelnen Aspekte des Buches diskutieren? Ich habe definitiv noch Redebedarf.