Rezension

Kann der Fluch um die Bärenhäuter gebrochen werden und wie bindend ist ein Schwur als Kind!

Tanz der Bärenkönigin -

Tanz der Bärenkönigin
von Sabine Reifenstahl

Bewertet mit 5 Sternen

Der Schreibstil ist gut zu lesen, flüssig, spannend und voller Gefühle, es macht Spaß zu lesen.

Das Cover in dunklem grün mit golden Elementen gehalten, inklusive eines Rahmens mit Ornament wirkt edel. Wir sehen in der Mitte den Kopf eines Bären, spielt eine wichtige Rolle im Roman. Auch die Schrift rundet das Bild gut ab, im Cover spiegelt sich einiges vom Roman und der Handlung.

Fazit:

»Ein düsterer Fluch lastet auf den Bärenhäutern. Ihre Herzen sind so eisig wie die Gipfel der Berge ihrer Heimat.«
Annrai seufzte. »Ihr König zollte mir Respekt, von meinem eigenen Volk ernte ich nur Zurückweisung.«

Die Herzen der Bärenhäuter sind so eisig wie die schneebedeckten Berggipfel ihrer Heimat. Ein Fluch verdammt sie, sich in furchterregende Bären zu verwandeln und sorgt dafür, dass nur noch Jungen geboren werden. Daher sind die Männer gezwungen, ihre Gemahlinnen in der Fremde zu suchen. 

Wir treffen im Roman zu Anfang auf das Kind Annrai von Hellsaß, anders als andere Prinzessinnen träumt sie nicht von schönen Kleidern oder edlen Prinzen. Nein, sie will eine Kämpferin werden, ich Vorbild ist Harol Bärenhäuter. Dieser Wunsch erfüllt sie auf grausame Weise – ein Fluch besiegelt ihr Schicksal. Sie verspricht dem König der Bärenhäuter, Ewan von Hochfels, alles, was er will. Seine Forderung: Annrai selbst. Sobald sie alt genug ist, soll sie seine Königin werden und an seiner Seite regieren. Bei ihrem Volk stößt sie von da an auf Ablehnung, denn sie muss die Kriegskunst erlernen. Ewans Tatzenhieb überträgt den Fluch der Bärenhäuter auf sie. Die tiefen Narben im Gesicht machen sie zur Außenseiterin, die heimlich Monster genannt wird. Ich bewundere ihren Mut, die Tapferkeit gegen alle Widrigkeiten ihren Weg zu gehen und das Versprechen einhalten zu wollen. Als ihr Vater stirbt, versucht sie, die Not ihres Volkes zu lindern. Ein übermächtiger Feind nötigt sie, an der Spitze ihres Heeres in die Schlacht zu ziehen wird. Mir hat auch die liebevolle Beziehung zu ihrem Vogel gefallen.

Ewan von Hochfels, dem Mann dem sie als Kind die Treue geschworen hat, findet auf diese Art eine Frau, die sich mehr oder minder freiwillig mit ihm vermählt. Als Vorbereitung auf das Leben an seiner Seite und als Kämpferin schickt er ihr seinen Onkel Goran von Hochfels. 

Dieser musste in seinem Leben viele Verluste ertragen. Seine Frau, die ihm eine Freundin war, verlor er durch eine Krankheit und seinen Sohn in einer Schlacht. Aber er liebt seinen Neffen und auch Annrai findet einen Weg in sein Herz. Goran, der auch als Mensch gewaltig ist wie ein Bär, wird zu Annrais bestem Freund und Vertrauten. Er bringt ihr nicht nur unkonventionelle Kampftechniken bei, sondern öffnet ihr die Augen für die Härten, unter denen ihre Untertanen leiden, Hunger und Krankheiten

Jenrik, dessen Vater Balani der Bruder von Annrai war, hat an seinen Vater hat er nur zwei Erinnerungen: Wie er ihn als Kind auf den Schultern trug und die Tränen, die ihm Schmerzen in die Augen trieben, wenn er sich unbeobachtet fühlte. Annrai findet ihn und liebt ihn wie einen Sohn, sie lässt ihn heimlich ausbilden damit er eines Tages König werden kann, wenn sie an den Hof von Hochfels gerufen werden wird.

Für mich war der Roman ein gelungener Mix aus Fantasy, historischem und märchenhaftem. Es ist spannend, actionreich aber auch viele liebevolle Zwischenmenschliche Beziehungen spielen eine Rolle. Vertrauen und Treue, Liebe und Leidenschaft spielen genauso eine Rolle wie Verrat und Intrigen, Folgen von Geschehnissen in der Vergangenheit und die Rache einer Frau, die über Magie verfügt. Der Fluch, den Ammrai auch nicht so empfindet (sich in eine Bärin zu verwandeln), empfinde ich genau wie sie als eine Ergänzung und bietet auch Vorzüge. 

Das Setting ist mittelalterlich wie in vielen Fantasy und Märchen, es gibt Burgen, Könige und Königinnen, einen Haufen schnöselige Prinzen von den Ammrai ein Liedchen singen kann. Aber auch Bauern mit Familien und Bedienstete.

Von mir 5 Sterne für diesen wundervollen Roman.