Rezension

Kant räumt auf

Gelegenheitsverkehr
von Leo Sander

Bewertet mit 3 Sternen

Ein nicht ganz geglückter Einsatz und aus Elitepolizist Major Kant ist der Exbulle Kant geworden. Aus Wien ist er erstmal nach Linz gezogen und kaum in der Stadt stolpert er in die Existenz als Detektiv. Eine vermögende Dame glaubt nicht, dass der Tod des Vaters ein Unfall war und beauftragt Kant, Ermittlungen aufzunehmen. Kein schlecht dotierter Job und eine attraktive Klientin, das ist eine Mischung der der Womanizer nicht widerstehen kann.
Ganz nebenbei stolpert er bei seinen Recherchen auf einen großen, länderübergreifenden Schieberring. Ein Tipp für den die früheren Kollegen recht dankbar sind, im Gegenzug kann Kant auch schon mal auf Personenabfragen und andere Ressourcen zurückgreifen.

Ein ganz witziger Krimi, der durch seine kurzen und lakonischen Sätze ein flottes Tempo vorlegt. Kant ist nicht unsympathisch, auch wenn seine Methoden die legalen Grenzen ziemlich weit auslegen. Auch wenn er für seinen Freund und Ex-Kollegen Poldi einem Stalker einen Denkzettel verpasst, kommt sein handgreifliches Temperament durch. Außerdem ziehen sich seine ständigen Frauengeschichten durch die ganze Geschichte. Da bekommt der der Titel „Gelegenheitsverkehr“ eine ganz neue Bedeutung. Das hätte nervig sein können, wenn Leo Sander das immer wieder nicht ironisch gebrochen hätte, denn eigentlich bleibt meist Kant auf der Strecke, wenn sich seine diversen Parallelbeziehungen überkreuzen.

Ein flotter und witziger Krimi, der offensichtlich als erster Fall angelegt wurde, aber auch nach 4 Jahren scheint Kant keinen weiteren Kunden mehr bekommen zu haben. Schade, ich hätte einen Folgeband ganz gern gelesen.