Rezension

Karl Konrads heimliches Afrika

Karl Konrads heimliches Afrika - Florian Beckerhoff

Karl Konrads heimliches Afrika
von Florian Beckerhoff

Bewertet mit 2 Sternen

Dieser Roman soll vom Genre her zu den humoristischen Romanen zählen und sowohl Cover, also auch Inhaltsangabe versprechen dies meiner Meinung nach. Wenn man eine bestimmte Art von Humor teilt, dann mag das bestimmt für einen auch passen und das Buch sehr amüsant sein, obwohl ich zugeben muss, dass ich es einfach nur verdammt seltsam fand, aber keinen Deut witzig.

Zunächst wären da die Charaktere, die ausnahmslos, das gesamte Dorf inbegriffen, extrem hinterweltlerisch wirken und zudem als einziges Hobby dem Trinken in der ortsansässigen Kneipe nachgehen und irgendwie auch alle, bis auf sehr wenige Ausnahmen, nicht zu arbeiten scheinen. Zudem gibt es auch scheinbar nur eine einzige Frau im gesamten Dorf, die Mutter von Protagonist Karl mal ausgenommen, und diese Frau nimmt sich gar nichts mit dem Rest des Dorfes, denn sie ist mindestens genau so seltsam, wie alle anderen auch.

Getoppt werden die Dorbewohner in ihrem komischen Verhalten nur noch von Karl Konrad selbst, der definitiv eine psychische Erkrankung haben muss, denn anders kann ich mir diesen Charakter und sein ganzes Verhalten einfach nicht erklären. Wirklich verstehen konnte ich diesen Menschen durchweg nicht und seine doch sehr eigenartigen Handlungen und Verhaltensmuster, sowie Ideen, fand ich auch in keiner Weise amüsant. Nichts was er tat war wirklich irgendwie nachvollziehbar oder so gestaltet, dass es irgendwie witzig wurde, sondern wenn dann nur so, dass man sich wundern musste.

Daneben ist es so, dass die Handlung von ihrem Verlauf her in ihrer Grundstruktur extrem simpel gehalten ist und man dort weder eine große Spannung, noch irgendwelche Überraschungen oder sonstiges erwarten kann. In einem Wort gesagt, war die Handlung für mich einfach nur langweilig! Abgesehen davon, dass man sich darüber wundert, wie die Charaktere gestaltet sind und wie seltsam alles ist, passiert nämlich eigentlich so gut wie nichts.

Ich muss dem Buch jedoch zu Gute halten, dass es sich halbwegs gut lesen ließ, denn obwohl es für mich gähnend langweilig war, hatte es eine recht lockere Sprache, die es einem wenigstens einfach machte der Tristesse des Romans relativ schnell zu entrinnen. Rausreißen konnte es die Geschichte für mich nur leider nicht, da sie so gar nicht meinen Humor traf und mir die Handlung einfach so eintönig und unverständlich blieb, d.h. ich mit dem für mich deutlich wichtigern Part, dem Inhalt und der Atmosphäre, einfach gar nichts anfangen konnte. Außerdem war ich die meiste Zeit der Meinung, dass man das gesamte Dorf mal gesammelt in die Psychiatrie einweisen sollte, denn das hätte eindeutig sehr gut gepasst.

Da der Roman so eindeutig von dem abweicht, was er verspricht und zudem auch für mich nichts anderweitig so positives zu bieten hatte, dass es mir egal wäre, was im Klappentext verzapft wurde, kann ich jetzt im Nachhinein nur sagen: Das war so was von gar nicht meins! Lesen würde ich das Buch freiwillig eindeutig nie wieder und empfehlen, kann ich es auch guten Gewissens niemandem!