Rezension

Kauzige Gestalten, unheimliche Vorfälle und leckere Törtchen

Das Haus der Medusa - Katharina Burkhardt

Das Haus der Medusa
von Katharina Burkhardt

Bewertet mit 4 Sternen

Das Cover täuscht, im Haus der Medusa geht es alles andere als süß zu.

Nach einer unglücklichen Trennung ist Florentine froh, Wohnung und Geschäftsräume für ihre Confiserie gefunden zu haben. In einem alten Haus in Hamburg-Altona wacht eine in Stein gehauene Medusa über die Bewohner - oder sollte man besser sagen: Über die weiblichen Bewohner? Von Anfang an kommt Florentine das Haus ein wenig unheimlich vor. Merkwürdige Geräusche und verschlossene Nachbarn lassen sie Ungutes ahnen. Schon bald wird sie mit mysteriösen Todesfällen konfrontiert, die auch sie mit in das Geheimnis des Hauses einbeziehen.

Katharina Burkhardt hat mit diesem Buch zwei Handlungsebenen miteinander verwoben. Zum einen wird die Geschichte rund um Florentine erzählt.
Diese ist überglücklich ihr eigenes Geschäft eröffnen zu können. Mit viel Liebe zum Detail wird die Confiserie im 50er Jahre Stil beschrieben. Die kleinen Leckereien werden so genau beschrieben, dass man am liebsten gleich ein Törtchen und einen Kaffee zum Buch genießen möchte. Dazwischen geht es dann viel düsterer und unheimlicher zu. Die anfänglich harmlos wirkenden Bewohner scheinen jeder für sich ein Geheimnis zu bewahren. Mysteriöse Todesfälle lassen den Leser lange im Unklaren. Gemeinsam mit Florentine macht man sich auf Spurgensuche. Langsam baut sich ein Spannungsbogen auf, der erst auf den letzten Seiten sein Finale findet.

Mir hat dieser Roman mit seinen überraschenden Wendungen sehr gefallen. Einige Passagen endeten zwar sehr abrupt, wurden aber zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufgenommen.
Die skurrilen Hausbewohner mit ihren kleinen Marotten und Ticks kann man sich sehr gut vorstellen.

Ein spannender mysteriöser Frauenroman.