Rezension

Keine leichte Kost

Kommandant in Auschwitz - Rudolf Höß

Kommandant in Auschwitz
von Rudolf Höß

Bewertet mit 4.5 Sternen

Für Leser zu empfehlen ,die sich f. die Sicht aus d. Täterperspektive interessieren. Schockierend u. verstörend.

Inhalt:
Diese Autobiographie unterteilt sich in 3 große Hauptteile:
1. Kindheit, Jugend, Wehrdienst im 1. WK, sowie Höß' "Karriere", Aufstieg und
     schließlich seine Verhaftung

2. Plan der Endlösung der Judenfrage (äußerst verstörend)

3. dieser Teil befasst sich mit der Person Himmler, den Rudolf Höß
    kennenlernen durfte, als sich dieser das KZ-Auschwitz ansah.

Höß ist ein bürokratischer, disziplinierter, arbeitsamer und äußerst ordnungsliebender Mensch, der alles in korrektester Weise durchführt. Das inkludiert natürlich auch den absoluten Gehorsam gegenüber Hitler und des NS-Regimes.
Zitat Höß: "Härte gegen sich selbst, wie gegen andere" ist sein Leitsatz, daher ist es nicht verwunderlich, dass das Synonym "Arbeit macht frei", welches für den Holocaust steht, auf ihn zurückgeht.
Höß beschreibt die grausamen Details in einem kühlen Beamtendeutsch (ebenfalls für mich äußerst verstörend).
Und doch merkt man, dass er nicht resistent gegenüber dieser Gräueltaten ist und in gewisser Weise darunter gelitten hat, sein ausgeprägtes Pflichtgefühl es ihm aber verbietet groß darüber nachzudenken.

Diese Autobiographie zeigt wie ein Mensch aus reinem Pflichtgefühl gegenüber dem NS-Regimes zum Massenmörder wird.

Fazit:
Ich überlege immer noch, ob man für so ein Buch 5 Sterne vergeben kann.
Dieses Buch ist spannend, fesselnd, sowie auch verstörend und schockierend. Auf keinen Fall eine leichte Kost, da es noch sehr lange nachwirkt.