Rezension

Keine leichte Kost

Beide Leben -

Beide Leben
von Gabriel Krauze

Bewertet mit 3 Sternen

In diesem autobiographischen Roman erzählt Gabriel Krauze, aka. Snoopz, wie er als junger Erwachsener im Londoner „South Kilburn“ aufwächst. All das tut er in einer sehr umgänglichen, einfachen und teils vulgären Sprache.

Snoopz zieht in jungen Jahren zuhause aus und kommt in South Kilburn schon früh in Kontakt mit Drogen, Gangs und viel Gewalt. Um sich verteidigen zu können besorgt er sich ein Messer, später auch eine Schusswaffe. Er ist fast dauerhaft umgeben von Drogendealern und anderen Kriminellen. Auch er geht häufig mit auf Überfälle um Uhren o.ä. „klarzumachen“. Daher bleibt es auch nicht aus, dass er häufig von der Polizei gesucht wird und das ein oder andere Mal im Knast landet.

Neben seinem harten und brutalen Leben in SK, geht er aber auch regelmäßig zur Uni, wo er englische Literatur studiert. Vor allem Nietzsche hat es ihm angetan.

Ich kann gar nicht richtig in Worte fassen was das Buch in mir ausgelöst hat. Einerseits fand ich es interessant einen privaten Einblick in ein Leben zu bekommen, welches meinem komplett entfernt ist. Passend dazu auch folgender Auszug: „Aber die Leute in der Uni-Welt und der Häkchen-Welt kennen die hier nicht, in der ich mich im Moment befinde.“ (S. 213) Anderseits konnte ich mich nie richtig an den Sprachstil gewöhnen, fand es daher teilweise schwierig in einen Lesefluss zu kommen. Auch seine vulgäre und sexistische Sprache macht ihn als Person leider nicht besonders sympathisch. Was aber auch nicht seine Absicht ist.