Rezension

Keine leichte Lektüre

Nach Ibiza -

Nach Ibiza
von Julian Hessenthaler

Bewertet mit 5 Sternen

Als die breite Öffentlichkeit am 17. Mai 2019 in einem mehrere Minuten langen Video erfährt, welche Pläne der damalige Vizekanzler Heinz-Christian Strache und sein Parteifreund Johann Gudenus mit österreichischen Unternehmen bzw. mit dem ganzen Land vorhaben, ist Feuer am Dach.  

 

Wer hat das Video gedreht? Ist es überhaupt echt? 

 

Die Betroffenen sprechen von Fake-News, Fälschung und besonders Strache sieht sich als Opfer einer Verleumdung. Korrupt sind immer nur die anderen.   

 

Die Folgen sind bekannt. Der damalige Bundeskanzler Kurz beendet die Koalition mit der FPÖ. Nun stehen Ende September 2024 abermals Wahlen zum Nationalrat an und es stellt sich für viele Wahlberechtigte die Frage, wen man doch wählen soll. Im Kopf vieler Wahlberechtigten schwingt das Ibiza-Video nach. Hat sich die österreichische Innenpolitik verändert? Wem kann man noch trauen?  

 

Wenn man nun in Julian Hessenthalers Buch die Namen von Akteuren liest, die vor und nach dem Auffliegen dieses größten Politskandals ihre Finger im Spiel hatten und haben, ist klar, dass der lange Schatten des Ibiza-Vidos noch lange nachwirken wird. 

 

In seinem Buch erzählt Julian Hessenthaler wie es zu diesem Video gekommen ist. Warum er es gedreht hat und dass er die Folgen, vor allem für sich persönlich völlig unterschätzt hat. 

 

Ich will hier dem Inhalt nicht vorgreifen, nur so viel: Stellenweise liest sich das Buch wie ein Agententhriller. Nur leider sind einige Ereignisse nicht Fiktion, sondern Fakt. 

 

Fazit:

 

Gerne gebe ich diesem Buch, das sich als Weckruf versteht und einige Schwachstellen der Demokratie in Österreich, die Abhängigkeit von Russland (Stichwort Erdgas) sowie die Anfälligkeit von manchen Politikern der Korruption gegenüber aufzeigt, gerne 5 Sterne.