Rezension

Keine romantische Liebesgeschichte

Am Ufer der Träume - Thomas Jeier

Am Ufer der Träume
von Thomas Jeier

Bewertet mit 5 Sternen

Irland im Jahre 1846. Molly, ihre Schwester Fanny und deren Mutter erleben schon das zweite Jahr einer Hungersnot. Als der englische Landbesitzer sie von ihrem Land jagt, bleibt ihnen nur noch eine Höhle im Wald. Beim Versuch Fische zu fangen, begegnet Molly Bryan. Auch er ist ein Vertriebener. Er hilft Molly ihre Familie durchzubringen. Als der harte Winter kommt, bleibt ihnen nur noch der Weg ins Arbeitshaus. Sie verabreden sich aber für den Frühling. Dann wollen sie gemeinsam nach Amerika. Sie überleben die Schikanen im Arbeitshaus, auch durch Fannys Einsatz, und finden Bryan. Gemeinsam gehen sie an Bord eines Auswandererschiffes nach New York. Unterwegs stirbt Mollys Mutter und als die Schwestern an Land gehen, ist Bryan verschwunden. Fünf Jahre vergehen in New York, bis Molly ihren Bryan wiederfindet. Sie beschließen, nach Texas zu reisen. Vorher hacht Bryan aber einen großen Fehler, so daß Molly alleine reisen muß. Auf ihrer Reise erlebt sie große Abenteuer, trifft auf einige Männer, die ihr ein gutes Leben bieten könnten, aber sie wartet unbeirrt auf ihren Bryan. Das Warten wird schießlich belohlnt.

Das Buch beschreibt schonungslos, wie sehr die Iren um 1845 unter der Herrschaft der Engländer gelitten haben. Die Szenen der Hungersnot und der Seuchen werden hier ohne Schönfärberei beschrieben. Zart besaitete Leser werden hier schon schlucken müssen. Aber es werden ja Tatsachen wiedergegeben, die zur Geschichte Irland gehören. Auch das Leben der Auswanderer in Amerika wird ehrlich geschildert. Wer eine romantische Liebesgeschichte erwartet, wird enttäuscht sein. Alle anderen Leser wird das Buch begeistern. Ich hatte Probleme, das Buch wegzulegen. Am liebsten hätte ich es in einem Zug durchgelesen, so spannend war es!