Rezension

Keinen richtigen Zugang gefunden

Purpurmond - Heike E. Schmidt

Purpurmond
von Heike E. Schmidt

Heike Eva Schmidt hat in ihrem Fantasyroman das Thema Zeitreise und Hexenverbrennung gewählt. Die 17 jährige Cat ist mit ihrer Familie nach Bamberg gezogen und findet dort einen Halsreif, den sie sich umlegt. Dieser lässt sich plötzlich nicht mehr öffnen und Cat findet sich plötzlich immer wieder in Bamberg, allerdings im 17. Jahrhundert, der Zeit der Hexenverbrennung.
Cat ist einem uralten Fluch verfallen und muss versuchen eine bestimmte Hexe zu retten, denn auch ihr Leben ist in Gefahr, denn der Halsreif zieht sich immer weiter zu.

Die Autorin versteht es gekonnt, das moderne Zeitalter mit dem 17. Jahrhundert zu kombinieren.
Der Leser erlebt zwei Perspektiven, die Szenarien wechseln immer wieder zwischen 1632 und der Gegenwart. Es wird einiges zum Thema Hexenverbrennung und Folter sehr detailliert beschrieben, sodass ich einige Szenen schon recht gruselig fand.
Man steigt ziemlich schnell in die Handlung ein, und dank der großartigen Ortsbeschreibungen konnte ich mir Bamberg in beiden Zeitaltern sehr gut vorstellen, obwohl ich diese Stadt noch nie besucht habe.
Auch die Darstellung der Charaktere fand ich sehr gelungen. Cat war mir allerdings von Anfang an unsympathisch, was nicht zuletzt an ihrer vorlauten Art lag, die sie den ganzen Handlungsverlauf über beibehält.
Sie wurde mir einfach zu intensiv dargestellt, sodass ich sie extrem nervig fand und ich mich auch daran störte, dass gewisse Ausdrucksweisen (Jugendsprache) verwendet wurden. Irgendwie fand ich sie unpassend zum Handlungsverlauf und der bis dahin verwendeten Sprache.
Dennoch sind die Figuren alle glaubhaft beschrieben. Dorothea erschien mir wie eine treue Seele, einfach nur liebenswert und die Beschreibung von Richter Förg verursachte mir selbst ein gruseliges Gefühl.
Zeitweise wurde es richtig spannend teilweise auch sehr amüsant. Im Fokus steht natürlich Cats Versuch, den Fluch zu lösen aber auch eine zarte Liebesgeschichte zieht den Leser in seinen Bann. Dennoch bekam ich einfach nicht den richtigen Zugang zu dieser Geschichte.
Während die Geschichte so viele schöne und positive Eigenschaften aufweist, gab es aber auch einige Dinge, die mich enttäuschten. So unter anderem die Lösung wie Cat sich gegen ihre Feindin wehrt.
Vieles war mir auch zu vorhersehbar.
Wie bereits oben angesprochen, ist der Schreibstil recht einfach und ermöglicht einen leichten Lesefluss. Er beinhaltet viel Liebe zu Details vor allem bei denn Ortsbeschreibungen, Charakteren usw. jedoch verlor sich dieser Eindruck für mich wieder, an den modernen Redewendungen der Protagonistin.
Auch das Cover ist wunderschön gestaltet und ein Blickfang im Bücherregal.

Fazit:
Purpurmond war für mich eine nette Abwechslung mit einem interessanten Thema. Jedoch konnte ich für mich einige Schwächen feststellen, die mich zu sehr störten und mir einfach keinen richtigen Zugang zu dem Buch gewährten.
Gesamtwertung: 3/5 Sterne
© Michaela Gutowsky