Rezension

Kesselsturm?

Kesselsturm - Oliver Wolf

Kesselsturm
von Oliver Wolf

Bewertet mit 3 Sternen

Wer denkt, dass Krimi sich immer sehr ähneln, dem kann ich dieses Buch auf jeden Fall schon mal empfehlen, da ich hier doch so einige Punkte gefunden habe, die für mich vom typischen Krimi, wie man ihn immer so klischeehaft im Kopf hat, abweichen.

Trotzdem muss man daher auch damit leben, dass man ihr wirklich keinen typischen Krimi vor sich hat, denn an vielen Stellen weicht das Buch allein schon durch seien Struktur sehr stark von dem ab, was man bei einem Krimi erwartet. Unter anderem wird oftmals der Spannungsbogen des eigentlichen Krimis unterbrochen, um andere Dinge zu erzählen, die zunächst sichtbar gar nichts mit dem Fall zu tun haben und es eventuell auch im Verlauf der Geschichte nur zu einer Randerscheinung neben dem eigentlichen Fall bringen werden, bzw. einigem ein wenig Hintergrundmaterial liefern könnte. Das ist zunächst einfach sehr gewöhnungsbedürftig, da ich immer wieder aus dem Fall so stark herausgerissen wurde, dass ich mich doch irgendwie fast mehr in der Nebengeschichte, die noch zur Zeit des Römischen Imperiums spielt, gefangen fühlte, als im eigentlichen Krimi, der zwar irgendwie interessant war, aber vom anderen, vor allen Dingen auch emotional oft einfach überlagert wurde.

Vor allen Dingen ist es leider auch so, dass man bei diesem Krimi nicht unbedingt das erwarten sollte, was er einem zunächst vom Klappentext her verspricht und auch durch das Cover stark suggeriert, da er eigentlich nur entfernt in diese Richtung geht von seinem Inhalt. Da muss man leider dem Verlag ein wenig die Schuld geben, da dieser sich doch mit dem Klappentext ein wenig vergriffen hat.

Und auch, wenn ich in manchen Belangen den Krimi selbst ein wenig weit hergeholt fand und ich mich nicht so sehr auf ihn einlassen konnte, wie auf die Nebengeschichte, ist er in sich sehr schlüssig und auch logisch, wenn auch etwas abwegig im allgemeinen, da manche Dinge, sehr unrealistisch wirken. Trotzdem fand ich die Idee an sich sehr gelungen und habe mich auch gefreut den beiden Kommissaren wieder zu begegnen, wobei es für Neueinsteiger, die den ersten Band nicht kennen leider durchaus so sein kann, dass Ronda und Bürckle ihnen etwas fremd bleiben werden und ihre Beziehung zueinander sehr unklar bleibt, da schon auffällig ist, dass das Vorwissen zu ihren Persönlichkeiten und wie sie sich im ersten Teil kennenlernten, sehr hilfreich wäre.

Allgemein hat das Buch mir aber Spaß gemacht, auch wenn es am Ende dann doch so ganz anders war, als ich es zunächst vermutet hatte. Zudem sei noch gesagt, wenn man das Buch mal anlesen sollte, der Prolog ist nicht zu ernst zu nehmen, denn dieser hat mich zu Beginn ehrlich extrem irritiert.