Rezension

Kings of Cool

Kings of Cool - Don Winslow

Kings of Cool
von Don Winslow

Bewertet mit 2 Sternen

Mein erstes Werk von Don Winslow und ich weiß nicht wirklich, ob ich es nach diesem Buch noch einmal mit ihm versuchen werde.

Ich will einfach mal anfangen zu erläutern, was ich an diesem Buch so eigenartig fand und fange einfach schon einmal mit klar ersichtlichen Position an. Das Buch hat ca. 350 Seiten und schafft es doch glatt, dabei ganze 305 Kapitel zu haben. Man merkt also sofort, die Kapitel müssen teilweise sehr kurz sein und es ist auch wirklich so, dass es manchmal Kapitel gibt, die aus lediglich einem Satz bestehen, der teilweise auch nur ein Halbsatz ist und durchaus auch nur aus zwei Worten evtl. auch einem bestehen kann. Ebenso gibt es Kapitel, die nur aus wenigen Zeilen bestehen, andere wiederum gehen über einige Seiten. Teilweise ist es auch so, dass ein Satz über mehrere Kapitel geht, was ich extrem gewöhnungsbedürftig fand.

Andere stilistische Mittel die Don Winslow einsetzt, sind Sätze, die sich über mehrere Zeilen ziehen, aber so, dass
            jeweils
                       das
                             nächste
                                        Wort
                                                eine Zeile tiefer ist.
Schon seltsam, oder? Es gibt auch noch viele andere Versionen, wie er Sätze mitten in der Zeile abbricht, um sie dann in der nächsten fortzuführen. Für mich beim Lesen sehr seltsam, denn es las sich schwerer und wirklich mehr Ausdruck konnte er damit auch nicht in den Text hinein bringen.

Dazu kommt dann noch, dass seine Sätze im Allgemeinen sehr kurz sind. Oftmals bestehen sie wirklich nur aus Subjekt, Prädikat, Objekt. Haben seine Sätze mehr als drei Wörter oder der Länge einer Zeile, handelt es sich eigentlich im Großteil der Fälle um Aufzählungen. Wirkliche richtige lange Sätze, findet man nur mit einigem an Suchaufwand.

Man merkt also, am meisten Wirkung auf mich als Leser, hatte wirklich dieser sehr eigene Stil, in dem dieses Buch geschrieben ist. Ein sehr eigener und mir so extrem noch nicht untergekommener Stil.

Ansonsten muss ich ehrlich gestehen, fand ich die Handlung, sowie auch die Charaktere, eigentlich eher ewas flach, viele Zusammenhänge waren sehr leicht ersichtlich und das Drogenmilieu ist eindeutig nicht mein Fall, auch wenn ich gestehen muss, dass es durchaus seltsame Charaktere hervorbringt, die ich alle samt nicht richtig verstanden habe. Aber ich hatte, wie erwähnt, auch nicht wirklich den Eindruck, als hätte Don Winslow darauf sehr viel Energie investiert. Obwohl die Handlung in gewisser Weise durchaus einen roten Faden hat, sogar mehrere Ebenen, spielt sie teilweise in der Gegenwart und in der Vergangenheit, aber wirklich viel passiert trotzdem nicht. Vor allen Dingen nichts Unerwartetes.

»Kings of Cool« ist ein Buch, das auf jeden Fall sehr speziell ist, aber nicht durch seine Handlung heraussticht, sondern eher wegen des Stils und Aufbaus. Für mich war es gewöhnungsbedürftig, irgendwie auch interessant, aber ich kann mit dieser Art Buch nicht wirklich warm werden, sondern empfand es die gesamte Zeit als interessantes Studienobjekt, was an seltsamen Stilmitteln wohl als nächstes käme.