Rezension

Kinsey Millhone 1 - A

Nichts zu verlieren - Sue Grafton

Nichts zu verlieren
von Sue Grafton

Bewertet mit 2.5 Sternen

Der Auftakt zu einer der berühmtesten und erfolgreichsten Krimiserien der Welt – "Sue Grafton ist unwiderstehlich!" (Time Magazine) Acht Jahre ist es her, dass der skrupellose Anwalt Laurence Fife ermordet wurde. Acht Jahre saß seine junge und schöne Frau Nikki unschuldig im Gefängnis. Als sie endlich auf Bewährung freikommt, wendet sie sich an Privatdetektivin Kinsey Millhone, die sich auf die Suche nach dem wahren Mörder begibt. Kinsey Millhone läßt nicht locker und gerät immer tiefer in einen Strudel aus Leidenschaft, Verzweiflung und Haß, dem sie sich nicht entziehen kann. Erst viel zu spät erkennt Kinsey Millhone die Wahrheit – doch da steht sie dem Mörder bereits Angesicht zu Angesicht gegenüber. "Kinsey Millhone ist ein reizendes Miststück - es ist nicht leicht, sich nicht in sie zu verlieben."(Abendzeitung München)

Nikki Fife wird nach 8 Jahren auf Bewährung aus dem Gefängnis entlassen. Sie soll ihren Mann mit Oleander vergiftet haben, doch bestritt immer ihre Schuld. Deshalb beauftragt sie die Privatdetektivin Kinsey Millhone den wahren Mörder zu finden.

Das Buch stammt im Original aus dem Jahre 1982 und ist der 1. Teil der sogenannten Alphabet-Reihe. Dieser Teil heißt eben auch noch "A wie Alibi" und wurde von Edel Elements neu unter dem Titel "Nichts zu verlieren" aufgelegt.

Das Cover des Buches ist passend, aber nicht wirklich auffällig.

Der Schreibstil der Autorin gefiel mir leider nicht sehr gut. Ich mag zwar wenn Personen und Orte gut dargestellt werden, man kann es aber bei den Beschreibungen auch übertreiben, wie es in diesem Buch geschieht.

Der Spannungsbogen ist relativ gering gehalten, wobei der Plot alleine mir gut gefiel. Leider ist es zu realistisch geraten und Kinsey befragt nur einen nach dem anderen, selten beobachtet sie auch. Dass dies aber bei "alten" Krimis nicht so sein muss, haben schon viele andere Autoren bewiesen, nicht zuletzt die Queen of Crime Agatha Christie.

Zusätzlich hat die Übersetzerin hier auch zu wortwörtlich übersetzt. So zuckt die eigentlich nette Kinsey (die definitiv interessant ist und Potenzial hat) manchmal aus und streut in einen Satz "Ficker" ein. Im Original schätze ich wird es vielleicht "fuck" oder "motherfucker" heißen. Auch Sätze wie "Ich bin billig." sind nicht gerade hochwertige Übersetzungen. Überstreut wird das ganze dann mit Wörtern, die man wohl sonst kaum liest, auch nicht in "alten" Büchern. Das Wort "Patio" konnte ich zum Beispiel schon gar nicht mehr lesen, so oft kam es vor - "Atrium" ist übrigens der häufiger benutzte Ausdruck, oder eben "Innenhof", was ganz deutsch wäre. Hier hätte man also besser variieren sollen. Zusätzlich gibt es dann noch einige Grammatik- und Rechtschreibfehler.

So war das Buch im Zusammenspiel von Autorin und Übersetzerin leider ein totaler Verhau. Schade darum, denn Potential wäre genug vorhanden gewesen, aber es wurde nicht ansatzweise ausgenutzt.

Trotz allem kam ich nie auf die Idee das Buch abzubrechen, denn den Täter wollte ich dann eben doch wissen.

Fazit: Ein guter Plot wurde nicht gut umgesetzt und durch die Übersetzerin verhunzt. 2,5 von 5 Sternen