Rezension

Kira Lund auf der Spur einer Familientragödie

Stumme Gräber – Kira Lunds dritte Reportage -

Stumme Gräber – Kira Lunds dritte Reportage
von H. Dieter Neumann

Bewertet mit 4 Sternen

Buchmeinung zu H. Dieter Neumann – »Stumme Gräber«

»Stumme Gräber« ist ein Kriminalroman von H. Dieter Neumann, der 2024 im Piper Verlag erschienen ist. Dies ist der dritte Band um die Journalistin Kira Lund.

Zum Autor:
H. Dieter Neumann war zunächst Offizier in der Luftwaffe der Bundeswehr. Nach seinem Ausscheiden als Oberstleutnant d. R. arbeitete der Diplom-Finanzökonom als Vertriebsleiter und Geschäftsführer in der Versicherungswirtschaft, bevor er sich - nach vielen Schreibseminaren und begleitet von einem Studium der Neueren Deutschen Literatur - ganz aufs Schreiben verlegte.

Der Autor ist Mitglied im SYNDIKAT e.V. und im Montségur Autorenforum. Als passionierter Segler verbringt er gern seine Freizeit auf dem Wasser. Er ist verheiratet, hat zwei erwachsene Töchter und lebt bei Flensburg auf dem Land.

Zum Inhalt:

Während eines Sommercamps an der Flensburger Förde wird ein junger Surfer erstochen. In Verdacht gerät sein einziger Zeltgenosse, der nicht bemerkt haben will. TV-Reporterin Kira Lund nimmt die Recherchen auf.

Meine Meinung:
Im Prolog wird ein Kindermord vor rund einhundert Jahren beschrieben, der den Hass zwischen zwei Familien widerspiegelt. Dann wird ein junger Surfer im Schlaf erstochen und auch hier wird der Hass des Täters deutlich. Kira Lund und ihr Kollege Tim Scholler kommen auf die Spur einer alten Familienfehde im deutsch-dänischen Grenzland. Beim Versuch weitere Informationen zu erhalten laufen sie gegen eine Mauer des Schweigens. Doch dann wird ein Anschlag auf sie verübt und die Ermittlungen nehmen neue Fahrt auf.

Das Thema Konflikte im deutsch-dänischen Grenzland war mir unbekannt und auch durch die Sonderstellungen der Minderheiten im jeweils anderen Land hätte ich sie nie erwartet. Tim Scholler und Kira Lund sind engagierte und einfallsreiche Journalisten, die sympathisch wirken und mit denen man gerne mitfiebert. Kira ist zudem sehr ehrgeizig und für ein ihr wichtiges Interview geht sie große Risiken ein. Als Mitglied der dänischen Minderheit in Deutschland ist sie besonders involviert. Sie hält regen Kontakt zur Kommissarin Helene Christ und ihr gegenseitiger Respekt ist spürbar und führt zu beidseitigen Tipps. Das Thema und einzelne Darstellungen empfand ich als belastend und der Autor lockert die Handlung mehrmals durch Szenen auf, in denen sich Kira mit ihrem Hund entspannt. Die Spannung ist lange Zeit eher moderat und nimmt zum Ende hin drastisch zu. Man Ende steht ein vollständig aufgelöster Fall und die Sorge um die risikofreudige Reporterin.
 

Fazit:
Ein Kriminalroman mit einer engagierten Protagonistin, die glaubhaft ein vergessenes Thema aufnimmt. Mir hat es meist sehr gut gefallen und deshalb bewerte ich den Titel mit vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten) und spreche eine Leseempfehlung aus.